#rp16 Tag 1 – Bilder

re:publica 2016 BerlinIch war auf der re:publica 2016 in Berlin mit meiner Narrative Clip-Ansteckkamera unterwegs. Die Kamera hat die Optik eines Smartphones eingebaut und macht alle 30 Sekunden automatisch ein Foto. Hier in der Diashow sind die Bilder des ersten Tages. Es begann mit einer (wie immer) langen Schlange vor dem Einlaß zur „Stage 1“, wo der Eröffnungsvortrag stattfand. Dann kamen weitere Seesions, ein Gespräch bei Microsoft, wo ich ein Surface-Tablet zum Testen erhielt, ein Besuch auf dem neuen Freigelände und vieles mehr.

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#rp16 Tag 2 – Bilder

re:publica #rp16 BerlinHier sind die Bilder aus meiner „Narrative Clip“ Ansteck-Kamera vom zweiten Tag der re:publica 2016. Der Tag begann mit einem interessanten Gespräch bei Fotolia. Und natürlich mit dem für mich schon obligatorischen Croissant nebst Espresse, bevor es dann in die Sessions ging. Ebenfalls Standard: Das Treffen mit den Münchner „Iron Bloggern“ mit dem üblichen Füße-Foto. Und das gab es sonst noch für mich am zweiten Tag: Einen etwas seltsamen Vortrag über Weltraum-Recht (wer immer schon mal wissen wollte, ob man ein Grundstück auf dem Mond kaufen kann….), den vergeblichen Versuch, einen Burger zu essen, und eine schöne Abendveranstaltung in der „Digital Eatery“ von Microsoft.

Bildergalerie re:publica #rp16, Teil 1:

Bildergalerie re:publica #rp16, Teil 2:

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Facebook Newswire: Das neue Nachrichten-Medium?

Facebook NewswireEigentlich ist das, was Facebook mit seinem „Facebook Newswire“ gerade macht, einfach nur konsequent: Inhalte mit Nachrichtenwert, die „sowieso“ von Nutzern auf der Seite gepostet werden, bekommen über diesen Weg den Zugang zu einem wesentlich größeren Publikum. „Kleiner“ Nebeneffekt: Es ist ein weiterer Nagel im Sarg von Nachrichtenmedien. Und das hat folgende Gründe:

  1. Durch die schiere Masse seiner User und die schiere Größenordung seiner Verbreitung hat Facebook fast automatisch Zugriff auf alle Inhalte, die potenziellen Nachrichtenwert haben.
  2. Die immer weiter fortschreitende mobile Nutzung des Dienstes sorgt zusätzlich dafür, dass von so gut wie allen Ereignissen Bilder oder Videos vorhanden sind
  3. Die ausgefeilten Mechanismen zur Einschätzung des User-Interesses in Verbinung mit dem Aufenthaltsort des Users sowie seiner im Profil hinterlegten Interessen erlauben eine genaue Steuerung im Hinblick darauf, wer welche „Nachrichten“ zu sehen bekommt.
  4. Die Möglichkeit, die Beiträge zu liken, zu teilen und sie einzubetten sorgt für weiter verbesserte Filter und nochmal zusätzliche Verbreitung.
  5. Facebook holt seine User dort ab, wo sie eh schon sind – nämlich auf Facebook. Im Unterschied zu den Beiträgen „echter“ Nachrichten-Sites wie z. B. Spiegel online muß ich nirgends mehr klicken  und auf keine andere Seite mehr gehen.

Interessant finde ich auch (s. Beispiel), dass Facebook für den neuen Dienst offenbar ein Team im Einsatz hat, dass sich bemüht, den „Roh-Content“, in meinem Beispielfall das Video aus der Überwachungskamera, quasi noch nachrichtentechnisch zu „veredeln“, indem man in den Beitrag die Facts zum jeweiligen Ereignis hineinschreibt. In meinem Beispiel ist das etwa die Zahl der Opfer sowie die Quelle, von der die Opferzahl kommt. Das ist – leider, aus Sicht der klassischen Medien – schon ziemlich gut gemacht und man wird sich als Spiegel Online oder ähnliches Medium dringend eine Strategie dagegen überlegen müssen.

 

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Das Ende des Geoblocking – und dann?

GeoblockingDie EU-K0mmissionmit ihrem Digitalkommissar Günther Öttinger hat vor Weihnachten einen Vorschlag gemacht, wie das umstrittene (und, sind wir mal ehrlich: äußerst nervige) Geo-Blocking in Zukunft weitgehend abgeschafft werden kann. Damit würde endlich ein Zustand beendet, den schon heute niemand wirklich versteht: Wenn ich als deutscher Staatsbürger in Deutschland einen Video-Dienst wie z. B. Netflix abonniert habe, ist erstmal alles schön und gut. Wenn ich nun aber ins Nachbarland Holland fahre, dann  sehe ich auf einmal nur noch Inhalte, die Netflix in Holland anbietet. Und wenn ich – noch schlimmer! – auf die Idee käme, mich ins Nachbarland Polen zu begeben, dann wird´s komplett Zappenduster. Denn in Polen ist Netflix nicht verfügbar.

Und nun kommt ein Phänomen zum tragen, das man bei technischen Beschränkungen immer wieder sieht: Wer sich einigermaßen auskennt, kann das Geoblocking sehr leicht umgehen. VPN heißt das Zauberwort, das dazu führt, dass Netflix mich auch dann bedient, wenn ich mich in Polen aufhalte. Aber nur, wenn ich weiß, wie das geht. Der berühmte Otto Normalverbraucher steht dagegen im Regen.

Es wird also höchste Zeit, dass dieser Blödsinn endlich aufhört.

Eine andere Sache ist allerdings die Frage, was mit den Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender passiert. Denn: Auch hier wird derzeit flächendeckend geo-geblockt. Die Sachlage ist allerdings hier komplett anders zu bewerten als bei Streaming-Diensten wie Netflix. Denn schließlich werden die öffentlich-rechtlichen Sender, also beispielsweise die britische BBC oder die deutsche ARD, mit Steuergeldern alimentiert. Diese Steuergelder werden dann dazu verwendet, Content zu erstellen – also etwa den deutschen „Tatort“ oder den britischen „Sherlock“. Heute werden diese Inhalte unter anderem dadurch refinanziert, dass sie kostenpflichtig an ausländische Sender lizensiert werden und diese Sender die Inhalte dann in ihrem jeweiligen Land verwerten.

Dieses Geschäftsmodell würde in dem Moment zwangsläufig enden, in dem den Sendern verboten wird, Geoblocking zu betreiben.

Allerdings gibt es auch hier eine Lösung. Man müßte nämlich einfach nur umstellen von einer ortsbasierten zu einer personenbasierten Nutzerverwaltung. Sprich: Es darf nicht mehr jeder ARD gucken, der sich in Deutschland aufhält (also auch jemand, der beispielsweise Brite ist und hierzulande eine Geschäftsreise macht), sondern jeder deutsche Staatsbürger darf ARD gucken (und jeder Brite BBC), egal wo auf der Welt er sich aufhält. Technisch wäre das leicht umsetzbar, und die Authentifizierung wäre leicht möglich, etwa per Kreditkarte oder elektronischem Personalausweis.

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Warum die Apple Watch süchtig macht

Apple Watch Thomas GerlachVorsicht! Suchtgefahr!

Dieser Hinweis müßte eigentlich groß vorne auf der Verpackung der Apple Watch stehen. Das glauben Sie nicht?

Die Apple Watch ist ja noch ein ganz neues Produkt. Und eigentlich – Pebble und Samsung hin oder her – auch eine ganz neue Produktkategorie. Da fällt es zunächst schwer, die berühmte Killer-Anwendung zu erkennen. Beim iPhone hat es schließlich auch eine Weile gedauert, dass die Killer-Anwendung – eigentlich gar keine Anwendung ist, sondern der Appstore.

Aber zurück zur Apple Watch.

Ich habe meine Uhr jetzt seit knapp 2 Monaten, und ich gestehe es ganz offen: Ich bin süchtig. Und das trotz aller anfänglichen Unzulänglichkeiten, die die Uhr derzeit noch plagen: Sie geht nicht immer an, wenn man die Uhrzeit sehen will, und dann muß man erstmal draufdrücken. Die Sache mit dem „Force Touch“ ist derzeit noch eher ein nutzloses und verwirrendes Gimmick als eine sinnvolle Art der Bedienung. Und richtig nervig ist, dass praktisch alle Apps völlig dumm sind, solange kein iPhone in der Nähe ist.

Aber, wie gesagt: Trotzdem bin ich süchtig.

Der Grund ist eine Anwendung (oder App, wie man ja neuerdings sagt), die mit der Apple Watch von Anfang an gleich mitgeliefert wird:  Es ist die „Aktivität“-App.

Diese Anwendung soll nichts weniger, als dem Träger der Apple Watch zu mehr Gesundheit zu verhelfen. Dazu muß man (auf dem iPhone) erstmal ein paar Angaben machen: Ob man männlich oder weiblich ist, das Alter, das Gewicht und die Körpergröße.

Daraus errechnet die App dann drei Kenngrößen: Wieviele Kalorien man jeden Tag durch Bewegung abtrainieren sollte, wie lange man trainieren  und wie oft man aufstehen sollte. Die letztere Größe ist dabei ziemlich starr: Einmal pro Stunde mindestens eine Minute lautet die Standardvorgabe für fast alle.

So weit wäre das Ganze noch völlig unspektakulär – wenn Apple nicht Apple wäre.  Weil Apple aber Apple ist, blieb es nicht bei den drei simplen Kenngrößen (deren Zielerreichung übrigens durch die diversen Sensoren der Uhr überprüft wird). Sondern es gibt außerdem eine wunderwunderschöne grafische Aufbereitung auf der Uhr, inklusive schicker Animationen. Für die Buchhaltertypen gibt es außerdem eine iPhone-App, bei der man sich seine „Aktivitäten“ über den Zeitverlauf anschauen und sie nach Herzens Lust auswerten kann.

Vor allem aber gibt es eine Mischung aus Drill und Fleißsternchen-System, das einen tatsächlich immer wieder motiviert, sich mehr zu bewegen, zu trainieren oder aufzustehen. Keiner außer Apple schafft es so genial, aus einer im Grund extrem simplen Sache ein so verspieltes, aber gleichzeitig so wirkungsvolles Dings zu bauen, das tatsächlich funktioniert – bei mir jedenfalls. Die bloße Möglichkeit, jederzeit prüfen zu können, ob ich mich heute schon genug bewegt habe, führt bereits dazu, dass ich mich mehr bewege als vorher. Ob ich dadurch gesünder bin? Ich fühle mich jedenfalls besser, nämlich einerseits wirklich fitter, auf der anderen Seite freuen mich die kleinen „Erfolgserlebnisse“, und seien sie noch so pseudo. Ob ich dadurch länger leben werde? Keine Ahnung, wohl eher nicht.

Aber süchtig bin ich auf jeden Fall.

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Google macht seine Suche mobil-freundlicher

Google neue mobile SucheEs ist eine kleine – und vielleicht sogar: eine große Revolution. Google hat angekündigt, seinen Such-Algorithmus zu ändern. Ab dem 21. April sollen vorrangig solche Seiten weit vorne in den Suchergebnissen erscheinen, die für mobile Nutzung optimiert sind, also z. B. im „Responsive Design“ gehalten sind und keine Flash-Elemente enthalten, die auf Mobil-Geräten nicht dargestellt werden können.

Das alles gilt zwar zunächst „nur“ für die mobile Suche. Aber wie golem.de richtig bemerkt, werden die User Seiten, die sie bei einer mobilen Suche nicht gefunden haben, später auch auf dem Desktop nicht aufrufen. Das bedeutet nichts weniger, als dass die Karten im Suchmarkt neu gemischt werden. SE-Optimierer können sich über viele neue Aufträge freuen.

Das schöne an der Entwicklung ist: Bevorzugt werden zunächst kleinere Webseiten, die ihre Hausaufgaben in Sachen mobiler Optimierung erledigt haben. Das dürfte interessant werden.

Wer übrigens wissen möchte, wie seine Seite in der neuen Mobil-Suche gefunden wird, der kann das hier testen:

https://www.google.com/webmasters/tools/mobile-friendly/

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Zum Tode von Helmut Dietl

 

 Leider habe ich Helmut Dietl (Bild mitte) nur ein einziges Mal persönlich getroffen. Das war im Sommer vor drei Jahren beim Münchner Filmfest anlässlich einer Podiumsdiskussion. Dietl saß auf der Bühne und sollte zum Thema Filmpiraterie diskutieren. Ein Thema, das ihm offensichtlich eher fern lag. Auf fast rührende Art und Weise verwechselte er Wikipedia und Wikileaks. Für mich war ganz klar: in der digitalen Welt des Internets war Dietl nicht angekommen. 

Nach dem Ende der Diskussion bin ich aufgestanden und habe mich gemeldet. Ich habe ihm gesagt, dass ich ein riesengroßer Fan seiner TV Serie „Monaco Franze“ bin. Dann habe ich gesagt, dass ich den Monaco Franze sehr gerne auf meinem digitalen Endgerät nutzen und auch kaufen würde. Nur leider gab es die Filme lediglich als illegalen Downloads, aber nicht als legales, kostenpflichtiges Angebot. Dietl hat sich in seiner Antwort etwas gewunden, und sich darauf hinaus herausgeredet, dass das Problem nicht bei ihm als Urheber Rechtsinhaber läge, sondern bei der Bavaria Film, die die Nutzungsrechte an den Monaco Franze erworben hatte.

Ich bin dann nach Hause gefahren, war traurig und habe mir gedacht: Armer Helmut Dietl. Da hat er ein so großartiges Werk geschaffen, aber er kann nicht selbst bestimmen, wer es auf welche Weise nutzen darf. 

Das ist vielleicht ein bisschen die Tragik des Helmut Dietl: Er war groß in den achtziger Jahren. Vielleicht auch noch ein bisschen in den neunzigern, da sein Film „Rossini“ herausgekommen ist. Aber seitdem hat sich die Welt verändert, nur Helmut Dietl ist der gleiche geblieben. Das ist einerseits natürlich großartig und ihm hoch anzurechnen. Auf der anderen Seite aber erklärt es auch die Frustrationen seines späteren Lebens und ist nichts weniger als tragisch.

Ich kann nur sagen: An Helmut Dietl hat die Welt, und – ich sage es als Franke ganz bewusst – hat Bayern einen wirklich ganz Großen verloren. Lieber Helmut, sag dem Monaco Franze von mir im Himmel einen schönen Gruß.

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Die besten Bücher über Social Media

Ich werde immer wieder gefragt, welche Bücher zum Thema „Social Media“ ich empfehlen kann. Deswegen hier eine kleine „Hitliste“ der Bücher zu Social Media – allerdings ohne Rangfolge. Viel Spaß!

1. Grundlagen

In „the Long Tail“ beschreibt Autor Chris Anderson, wie und warum im Internert (anders als in der klassischen Wirtschaft) Nischenmärkte erfolgreich sind und welche Schlüsselfaktoren hier ausschlaggebend sind. Letztlich ist das auch eine der Grundlagen sozialer Medien.

Und gleich nochmal Chris Anderson. Der Nachfolger zu „The Long Tail“ beschreibt sehr anschaulich, wie es dazu kam, dass heute sehr viele Dienste im Internet (wie auch praktisch alle sozialen Medien) kostenlos verfügbar sind.

In „Mehr Transparenz wagen“ (das im englischen wesentlich treffender „Public Parts“ heißt) erzählt Autor Jeff Jarvis, wie ihm die Tatsache, dass er in sozialen Netzwerken sehr offen über seinen Prostata-Krebs sprach, vermutlich das Leben gerettet hat. Eine sehr lesenswerte, wenn auch streckenweise sehr optimistische Sicht der Dinge.

Leider ist „The Writing on the Wall“ von Tom Standage bisher nur auf englisch erschienen. Es stecken viele wichtige Erkenntnisse in diesem Buch – zum Beispiel die, dass unser Verhalten in Sozialen Netzwerken, aber auch die enorme Anziehungskraft dieser Netzwerke etwas zutiefst menschliches ist und im Grund überhaupt nicht neu. Keine Angst, der Text ist nicht sehr schwierig, wer also einigermaßen englisch kann, wird damit klarkommen.

Warum eigentlich sind die „Trending Topics“ auf Twitter immer so interessant? Wieso kann Google Grippewellen vorhersagen? und was haben Social Media mit dem Gewicht von Ochsen und explodierenden Spaceshuttles zu tun? Dieses wichtige Buch erklärt das alles.

Ein ebenso geist- wie kenntnisreiches Buch über die Situation in der Bundesrepublik Deutschland. Zwar mittlerweile gut drei Jahre alt, aber immer noch hoch aktuell.

„Six Degrees“ von Duncan J. Watts ist für mich so etwas wie das Standardwerk über Netzwerktheorie – der grundlegenden Mechanik hinter allen sozialen Netzwerken dieser Welt. Es gibt natürlich viele Bücher über das Thema. Dieses hier hat aber den Vorteil, auch für Otto Normalverbraucher einigermaßen verständlich geschrieben zu sein. Liegt leider nur auf englisch vor.
2. Visionen

Friedenspreisträger Jaron Lanier über die – auch finanziellen – Mechanismen hinter dem Erfolg von Facebook und Co. Ein sehr lesenswertes Buch!

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