Die besten Bücher über Social Media

Ich werde immer wieder gefragt, welche Bücher zum Thema „Social Media“ ich empfehlen kann. Deswegen hier eine kleine „Hitliste“ der Bücher zu Social Media – allerdings ohne Rangfolge. Viel Spaß!

1. Grundlagen

In „the Long Tail“ beschreibt Autor Chris Anderson, wie und warum im Internert (anders als in der klassischen Wirtschaft) Nischenmärkte erfolgreich sind und welche Schlüsselfaktoren hier ausschlaggebend sind. Letztlich ist das auch eine der Grundlagen sozialer Medien.

Und gleich nochmal Chris Anderson. Der Nachfolger zu „The Long Tail“ beschreibt sehr anschaulich, wie es dazu kam, dass heute sehr viele Dienste im Internet (wie auch praktisch alle sozialen Medien) kostenlos verfügbar sind.

In „Mehr Transparenz wagen“ (das im englischen wesentlich treffender „Public Parts“ heißt) erzählt Autor Jeff Jarvis, wie ihm die Tatsache, dass er in sozialen Netzwerken sehr offen über seinen Prostata-Krebs sprach, vermutlich das Leben gerettet hat. Eine sehr lesenswerte, wenn auch streckenweise sehr optimistische Sicht der Dinge.

Leider ist „The Writing on the Wall“ von Tom Standage bisher nur auf englisch erschienen. Es stecken viele wichtige Erkenntnisse in diesem Buch – zum Beispiel die, dass unser Verhalten in Sozialen Netzwerken, aber auch die enorme Anziehungskraft dieser Netzwerke etwas zutiefst menschliches ist und im Grund überhaupt nicht neu. Keine Angst, der Text ist nicht sehr schwierig, wer also einigermaßen englisch kann, wird damit klarkommen.

Warum eigentlich sind die „Trending Topics“ auf Twitter immer so interessant? Wieso kann Google Grippewellen vorhersagen? und was haben Social Media mit dem Gewicht von Ochsen und explodierenden Spaceshuttles zu tun? Dieses wichtige Buch erklärt das alles.

Ein ebenso geist- wie kenntnisreiches Buch über die Situation in der Bundesrepublik Deutschland. Zwar mittlerweile gut drei Jahre alt, aber immer noch hoch aktuell.

„Six Degrees“ von Duncan J. Watts ist für mich so etwas wie das Standardwerk über Netzwerktheorie – der grundlegenden Mechanik hinter allen sozialen Netzwerken dieser Welt. Es gibt natürlich viele Bücher über das Thema. Dieses hier hat aber den Vorteil, auch für Otto Normalverbraucher einigermaßen verständlich geschrieben zu sein. Liegt leider nur auf englisch vor.
2. Visionen

Friedenspreisträger Jaron Lanier über die – auch finanziellen – Mechanismen hinter dem Erfolg von Facebook und Co. Ein sehr lesenswertes Buch!

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Leben und Arbeiten – das richtige Maß

foto_work_life_balanceWie geht es uns eigentlich damit? Ich kenne viele Leute, die in der Zeit „zwischen den Jahren“ erstmal durchatmen. Schließlich ist gerade der Advent für viele besonders stressig: Man muß Geschenke kaufen, auf Weihnachtsfeiern erscheinen, den Jahresabschluß vorbereiten.

Und nach Heilig Drei König geht es dann wieder so richtig rund: Arbeit, Arbeit, Arbeit. Noch immer gibt es viele Unternehmen, die der Meinung sind, je mehr Stunden pro Tag ein Mitarbeiter arbeitet, um so besser – insbesondere dann, wenn man die Überstunden nicht vergüten muß.

Dabei ist vermutlich in Wahrheit beides nicht gesund: Zu viel Leerlauf ebenso wenig wie zu viel Arbeit. Ich bin davon überzeugt: Jeder von uns liefert genau dann die beste Leistung ab, wenn er (oder sie) für sein Leben das richtige Maß gefunden hat: Genügend Freizeit, aber auch nicht zu viel. Mir selbst geht es immer so: Wenn ich „zu viel“ Freizeit habe, wie etwa gerade jetzt während der Feiertage,  fange ich plötzlich an, mich am Nachmittag vor den Rechner zu setzen und irgendwas zu arbeiten. Und es geht mir gut dabei. Obwohl ich (streng genommen) dafür nicht bezahlt werde. Aber genauso merke ich auch: Wenn ich über längere Zeiträume zu viel arbeite, dann werden die Ergebnisse schlechter.

Ich glaube, das Wissen um das richtige Maß ist etwas, das viele Unternehmen – und Deutschland insgesamt – ziemlich weit voranbringen könnte. Kreativität läßt sich nun mal nicht in Dienstpläne pressen. Aber Kreativität ist häufig genau das, was gebraucht wird. Stures Abarbeiten von Routine-Jobs können wir schließlich immer häufiger dem Computer überlassen. Wenn ich mir fürs neue Jahr etwas wünschen dürfte, dann das: Dass sich diese Erkenntnis noch mehr durchsetzt.

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Oculus Rift: Die Zukunft des Kinos – oder Zukunft des Films?

Foto: Yakiv Gluck (CC-BY-SA 2.0)
Foto: Yakiv Gluck (CC-BY-SA 2.0)

Nach einer Meldung von Golem.de von heute fühlt Facebook als neuer Besitzer der Virtual-Reality-Brille „Oculus Rift“ derzeit in Hollywood vor: Die Filmbosse, so offenbar die Idee von Mark Zuckerberg, sollen Inhalte für die 3D-Brille herstellen.

Damit könnte nichts weniger passieren als eine Revolution.

Denn sind wir mal ehrlich: Das Kino hat in letzter Zeit doch sehr an Reiz verloren. Spätestens seit heimische Fernseher fast die Größe einer IMAX-Leinwand erreicht haben und man (sofern man an geeignetes Filmmaterial kommt) auch daheim in 3D glotzen kann, entfallen eigentlich die meisten Gründe, um ins Kino zu gehen.

Daran wird die Oculus Rift vermutlich wenig ändern. Man kann sie schließlich sogar in einer Aktentasche herumtragen und für den schnellen Filmgenuß unterwegs einfach ans Smartphone anschließen.

Was die Rift aber definitiv ändern wird, sind zwei andere Dinge, nämlich:

  • Die Art, wie wir Filme nicht nur anschauen, sondern ins Geschehen förmlich eintauchen können
  • Der Schritt von einer „fixen“ 3D-Ansicht zu einem 360-Grad-Panorama, das sowohl an die Dramaturgie als auch an die Filmtechnik völlig neue Herausforderungen stellt.

Und fest steht noch etwas: Es wird sicherlich extrem wenig Spaß machen, mit der Rift bestehendes Filmmaterial anzuschauen. Das bietet schließlich genau nicht das, was die Rift gut kann, nämlich eine Rundum-Sicht aufs Geschehen.

Wenn es also gelingt, die Besonderheiten der Brille zu nutzen, um genau damit spannende neue Geschichten zu erzählen – dann könnte die Oculus Rift tatsächlich so etwas werden wie die Zukunft Hollywoods.

 

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Netflix kommt nach Deutschland – Fernsehen wird wieder spannend

 

netflix

Wie der amerikanische Tech-Blog „Recode.net“ berichtet, kommt der amerikanische Streaming-Anbieter Netflix noch dieses Jahr nach Deutschland. Bereits jetzt kann man sich auf der Netflix-Website (s.o.) für den Dienst registrieren und wird dann rechtzeitig vor dem Start benachrichtigt.
Damit stehen uns deutschen Fern-Sehern spannende Zeiten bevor. Denn derzeit gibt es ja bereits mehrere Anbieter, die im Streaming-Video-Bereich aktiv sind. Alle diese Dienste arbeiten nach einem Flatrate-Modell, man bezahlt also eine monatliche Gebühr und kann dafür so viele Filme oder Serien gucken, wie man möchte. Solche Angebote gibt es beispielsweise von Amazon („Lovefilm“) oder Watchever – am letzteren Dienst ist unter anderem der Springer Verlag beteiligt.
Netflix hätte das Zeug, den etwas betulichen Streaming-Markt so richtig aufzumischen. Schließlich hat das Unternehmen etwa dadurch von sich reden gemacht, dass es mit „House of Cards“ eine extrem aufwändige Eigenproduktion mit Kevin Spacey in der Hauptrolle hingelegt hat – tendenziell deckt Netflix also die komplette Wertschöpfungskette von der Herstellung eines Films bis zu dessen Vermarktung ab.
Auf der anderen Seite ist die Frage, inwieweit ein halbwegs „anderes“ oder „besseres“ Angebot überhaupt möglich ist. Denn bei vielen Filmen erlaubt die Rechte-Situation ein Streaming einfach nicht, deshalb kann sie keiner der heutigen Anbieter zeigen. Auf jeden Fall aber betritt mit Netflix ein extrem großer Player das Feld, sodass die Luft für kleinere Anbieter wie Watchever oder Maxdome vermutlich eher dünner wird. Ich bin gespannt!

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Die Fotolia-App: Fotos verkaufen – überall

 

Vor vielen Jahren, als Foto-Plattformen wie Fotolia und iStockphoto noch relativ neu waren, habe ich mich viel damit beschäftigt: Endlich gab es eine Plattform, auf der ich meine ach-so-tollen Fotos online zum Verkauf anbieten konnte. Die Ernüchterung aber kam schnell: Nicht nur verfehlte ich mein Ziel, mithilfe der Plattformen sofort Millionär zu werden (sogar ziemlich deutlich…). Vor allem aber hat alles ziemlich genervt: Man mußte erstmal mit der großen Spiegelreflex losziehen, seine Motive suchen, fotografieren, dann in Photoshop aufwändig nachbearbeiten, dann über eine langsame Internet-Verbindung hochladen… und dann konnte man weder sicher sein, ob die Bilder überhaupt angenommen, noch, ob sie verkauft werden.
Dieser Aufwand war mir relativ schnell zu viel.
Aber jetzt habe ich Fotolia neu entdeckt und bin richtig begeistert. Denn mittlerweile bietet das Unternehmen eine recht schöne App an, die ich auf meinem iPhone nutzen kann. Und schwupps: Weg sind alle Probleme, die ich früher mit Fotolia hatte: Die Fotos macht man jetzt natürlich ganz einfach mit der iPhone-Kamera – die Fotolia-App bringt sogar eine eigene Kamera-Anwendung mit, die ich besser finde als das Original von Apple. Ich habe auch den (subjektiven) Eindruck, dass dabei techisch etwas bessere Bilder herauskommen.
Sind die Bilder „im Kasten“, kann man sie gleich innerhalb der App ein wenig bearbeiten und natürlich über LTE oder WLAN blitzesschnell hochladen. Und das war´s denn auch schon. Zwar kommt jetzt immer noch eine Phase des bangen Wartens, ob die Bilder von Fotolia zum Verkauf angenommen werden – aber in den zwei Wochen, die ich die App jetzt teste, war ich überrascht, wie viele Bilder im Verhältnis zu früher angenommen werden. Jetzt müssen nur noch die Verkäufe kommen…;)

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Facebooks „Newswire“: Hübsche Idee, (noch) wenig dahinter

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„Eine Anlaufstelle für Journalisten“ soll sie sein, die neue Facebook-Seite „FB Newswire“, die das Unternehmen vor Kurzem an den Start gebracht hat. Die Idee dahinter ist eigentlich recht hübsch: Facebook weiß schließlich, welche Nachrichten wann wo auf dem Dienst erscheinen und was wie oft geteilt wird. Kombiniere das mit den vielen persönlichen Daten, die Facebook über die User gesammelt hat – und Du hast eine personalisierte Nachrichtenmaschine, gegen die Google News erstmal sehr alt aussieht.
Im praktischen Test enttäuscht das Ganze jedoch noch sehr. Ich lese zwar allerlei kurioses wie etwa Geschichten über eine in Oklahoma gefangene besonders große Wasserschildkröte oder eine losgerissene und in die Luft gewehte Hüpfburg – aber richtige Nachrichten sind das eher nicht, und die Auswahl ist auch eher zufällig. Außerdem spielt sich mehr oder weniger das gesamte Geschehen in den USA ab. Ich werde FB Newswire trotzdem weiter im Auge behalten und berichten, wenn es sich noch irgendwohin entwickelt.

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Saturn und Amazon: der Logistik-Krieg

Leipzig_Innenansicht_mit_Amazon_Logo_1In einer Meldung bei Heise.de war heute folgendes zu lesen: die Media Saturn AG startet in einigen Städten Deutschlands einen Testlauf. Der besteht darin, dass man Waren bestellen kann, die am selben Tag geliefert werden. Das ist nichts weniger als eine Kampfansage – oder auch ein Ausdruck von Todesangst.

Denn es ist ja bekannt, dass der große Mega Konkurrent Amazon gleiches – wenn auch im Bereich der Lebensmittel – zumindest in den USA – ganz konkret plant. Und es sagt noch etwas: der nächste große Krieg im Einzelhandel ist nicht mehr der Krieg online gegen stationär – es ist der Krieg um die Frage, wer die Waren nicht nur verkauft, sondern auch liefern kann. Denn Anbieter wie Amazon – oder auch Media Saturn – können ihre Margen irgendwann nur noch dadurch optimieren, dass sie auch die Lieferung noch selbst übernehmen. Pb das funktioniert, kann man heute nicht sagen. Es besteht aber durchaus die Gefahr, dass einige der heutigen großen Logistiker dabei auf der Strecke bleiben.

Das muß für uns „Verbraucher“ zunächst kein Nachteil sein. Denn, sind wir doch mal ehrlich: Die „klassischen“ Logistiker können ziemlich nerven. Und ich rede jetzt noch nichtmal davon, dass keiner der aktuellen großen Player die Lieferung am selben Tag hinbekommt. Nein, auch halbwegs genaue Lieferzeiten kann man nicht vereinbaren. Wer ein größeres Paket erwartet, sollte am besten einen Tag frei nehmen, damit er bei der Lieferung auch ganz sicher da ist.

Also: Es gibt noch viel Raum für Verbesserungen. Von daher bin ich sehr gespannt, wie das Saturn-Experiment weiter geht, und wie eventuell die Konkurrenz darauf reagiert.

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