Die „Rundshow“ im BR startet leicht unrund

Es hätte eine Revolution des Fernsehens werden können: Der Social-Media-Fachmann Richard Gutjahr und Gastmoderator Daniel Fiene waren angetreten, der altehrwürdigen Dame BR so richtig schön das fürchten zu lehren. Die „Rundshow“ soll (vorerst) bis Ende Juni zeigen, wie man Fernsehen und Social Media zusammenbringen kann.

Der Auftakt gestern Abend lief manchmal noch ein bißchen unrund – was erstmal absolut verständlich ist. Offenbar war speziell bei Moderator Fiene die Aufregung groß, was sicherlich nicht dadurch verbessert wurde, dass er mit einem Spanier ein Interview auf Englisch zu führen hatte.

Aber kommen wir lieber zum Positiven: Die Idee, zur Sendung eine Smartphone-App mit dem keineswegs ironiefreien Titel „Die Macht“ herauszubringen, ist wirklich hübsch. Ob aber ein Voting über die Folgen der Jugendproteste in Spanien dafür schon die Killerapplikation ist, muß man vielleicht nochmal überlegen. Dennoch, wie gesagt: Sehr hübsche Idee, vor allem deshalb, weil der Zuschauer über die App zumindest theoretisch direkt in die Sendung eingreifen und via Foto- oder Video-Upload sogar eigene Inhalte beitragen kann.

Ebenso hohes Coolheits-Potenzial haben die „Hangouts“, durch die via Google+ die Zuschauer ebenfalls direkt in die Sendung „dazugeschaltet“ werden können. Nicht alles, was man da hörte, war so richtig substanzvoll – aber: das kann durchaus noch werden.

Insgesamt also ist die Rundshow aus meiner Sicht derzeit eine Ansammlung wirklich guter Ideen, denen vielleicht noch ein bißchen der Rahmen, die übergreifende Dramaturgie fehlt. Das kann man aber hinkriegen, und dazu wünsche ich den Kollegen viel Erfolg. Ich werde die Daumen drücken und weiter zuschauen.

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