Ein Buch mit einer Seite

Innovation ist ja nun nicht wirklich das Kerngeschäft von Buchverlagen. Wie soetwas aber aussehen könnte, zeigt dieser Tage wieder einmal Amazon. Dort gibt es jetzt ein Buch mit genau einer Seite zu kaufen. Gut OK, manche nennen sowas auch einfach „Poster“.

Aber egal: Autor Jess Bachmann hat nichts weniger getan, als den Haushalt der USA, mithin über 1.000 Seiten Papier, sehr überzeugend auf einem Poster zusammenzufassen. Das muß man erstmal schaffen. Für den Leser (oder soll man sagen: Angucker) ergibt sich damit eine ungeheure Informationsdichte auf engstem Raum; „Death and Taxes“ ist das Werk pragmatischerweise betitelt.

Unabhängig davon, ob das nun ein Bestseller wird: Hier hat sich jemand nicht nur über Inhalte Gedanken gemacht, sondern auch über die Form, die in der digitalen Welt sogar auf Papier vielfältiger sein kann als noch vor 20 Jahren. Warum soll man Wissen nicht grafisch aufbereiten, wenn a) die technischen Möglichkeiten dafür vorhanden sind und b)  inzwischen wirklich jeder weiß, dass der Mensch nun mal ein Wesen ist, das Informationen in grafischer Form am besten verarbeiten kann.

Ich hoffe an dieser Stelle sehr, dass das Poster-Buch nicht die einzige Initiative bleiben wird, die nicht immer nur über die Veränderung der Welt jammert und hergebrachte Pfründen in Gefahr sieht, sondern aktiv nach neuen, den heutigen Medien und der heutigen Welt angepassten Lösungen nicht nur sucht, sondern sie sogar noch findet.

Ein Kommentar zu “Ein Buch mit einer Seite

  1. Irgendjemand hat mal gesagt (ich müsste es googeln, bin aber schlichtweg zu faul): „Alles, was nicht auf einer einzigen Seite zusammengefasst werden kann, ist nicht durchdacht.“

    In Bezug auf den amerikanischen Haushalt macht mir das allerdings Angst. Wenn der durchdacht ist, dann… dann… nein.

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