Lesebefehl: „The Mesh“ von Lisa Gansky

Eines der interessantesten Bücher über Geschäftsmodelle im Web, ohne Wenn und Aber. Lisa Gansky war eine der Gründerinnen von GNN, der ersten kommerziellen Website überhaupt. Dann war sie was Wichtiges bei AOL und hilft jetzt jungen Web-Unternehmen. Ihr Buch profitiert von all diesen Erfahrungen. „The Mesh“ spielt absolut in derselben Liga wie „Viral Loop“, „Free“ oder „What would Google do“.

Worum es geht? Im Grunde ist die Idee hinter „The Mesh“ genauso banal wie die Grundgedanken von „Total Digital“ oder „The Long Tail“. Lisa Gansky meint, die Zukunft liegt in der Reduzierung. Zum Beispiel in der Reduzierung des Eigentums. Also: Weshalb habe ich eigentlich ein Auto, wenn das 90 Prozent der Zeit ungenutzt in der Garage herumsteht? Warum gibt es eigentlich keine Unternehmen, die überall in der Stadt verteilt Mietwagen stehen haben, die ich mit meinem Handy freischalten und dann einfach benutzen kann? Tja: So ein Unternehmen gibt es – natürlich mal wieder in den USA. Oder: Warum besitze ich eine Schlagbohrmaschine, die ich nur einmal im Jahr brauche? Wenn ich schon so ein Ding habe, warum verleihe ich das nicht mittels eines Web-Interface an andere Leute, die sowas auch nur einmal im Jahr brauchen? Genau.

Allgemein gesagt: Es geht um das Teilen von „Sachen“ (Nicolas Negroponte hätte gesagt: „Atome“). Allerdings eben ein Teilen auf intelligente Art mit Hilfe des Web. Ein Beispiel dafür ist „Thredup“, ein Unternehmen, das sich auf den Tausch von Klamotten spezialisiert hat. Man kann da seine Hemden, Hosen oder was auch immer hinschicken, und bekommt gebrauchte Sachen in derselben Größe von anderen Leuten zurück. Ganz besonders praktisch ist das natürlich für alle, die Kinder haben. Denn die wachsen ja aus allem immer so schnell raus.

Die Zukunft gemäß Lisa Gansky ist ökologisch, spart ressourcen, bietet individuelle Lösungen und macht einfach Spaß. Sie argumentiert so brilliant, das auch das Lesen von „The Mesh“ mächtig Spaß macht. Also: Unbedingter Lesebefehl“

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