Leute, werft eure Kameras weg.

Heute morgen war in Großgründlach schöner Nebel, also Tautröpfchen auf meinem Mini-Kräutergarten am Balkon. Ein klasse Fotomotiv! Also habe ich bei der Gelegenheit eine neue App getestet, die ich mir vor ein paar Tagen auf mein iPhone geladen habe: pro HDR (kostet im AppStore 1,59), ich habe damit einfach mal ein Minzeblatt fotografiert. Das Ergebnis ist toll (Foto oben rechts). Weil ich es nicht glauben konnte, habe ich dann das gleiche Bild nochmal mit meiner Nikon D300 und dem 1:1,4/50mm D-Nikkor gemacht – also Equipment im Wert der Neupreise von rund 2.500,- Euro. Das Ergebnis seht ihr oben links. Mein Fazit: Man braucht keine „großen“ Kameras mehr, wenn man tolle Bilder machen will – die Billig-Knipse namens „Handy“ und ein bißchen schlaue Software reichen völlig. Auch hier ändert sich die Welt: Es kann jetzt jeder, wirklich jeder ein Fotograf werden. Das Einzige, was die Maschine noch nicht hat: Die berühmte gute alte „Motivklingel“, die mir sagt, wann ich ein gutes Motiv vor mir habe. Auch hier gilt also wieder wie so oft in der digitalen Welt des „Long Tail“: Know-How ist unersetzlich. Alles andere nicht.

3 Kommentare zu “Leute, werft eure Kameras weg.

  1. Hallo,

    ich kann den Vergleich nicht ganz nachvollziehen.
    Es wird ein OOC D300 Bild mit einem Foto eines iPhone mittels HDR Software verglichen. Man müsste hergehen und das D300 Foto auf HDR trimmen. Ebenfalls wären EXIF Daten hierzu interessant. Für das Web mag das ausreichen, möchte ich das ganze auf A4 drucken bin ich mir ziemlich sicher wird es für das iPhone ziemlich eng… gerade was das Rauschverhalten an geht. Generell finde ich das D300 Bild deutlich angenehmer. Mehr Farbtreue, VIEL schöneres Bokeh, wahrscheinlich sogar nur ein JPG aus der D300 und keine bearbeitete RAW…

    Ebenfalls denke ich, dass nicht jeder ein Fotograf werde kann. Hierzu gehört doch mehr als einfach nur Bilder machen. Belichtung spielt eine extrem große Rolle. Wie setze ich Blitzanlagen ein. Wie setze ich ein Motiv richtig in Szene. Eine Motivklingel wäre nett, besser wäre allerdings wenn man nicht nur eine Motivklingel, sondern auch das richtige Auge fürs Foto hätte.

    Das Fazit müsste meiner bescheidenen Meinung also lauten:
    Für Schnappschüsse reicht das iPhone mit etwaiger Software (z.B. Camera+) völlig aus, möchte ich allerdings auch bei etwas schwierigeren Lichtsituationen ein brauchbares und relativ rauschfreies Bild, werde ich an einer ordentlichen SLR mit großem Sensor nicht vorbeikommen. Alles hat seine Daseinsberechtigung, allerdings zu sagen „Man braucht keine „großen“ Kameras mehr“ halte ich für sehr gewagt. Das wäre, als würde ich behaupten man braucht keine Journalisten mehr bzw. kein Studium. Schreiben sollten ja doch die meisten Mitbürger können… ist nur die Frage: „Was ist gewollt, was soll am Ende rauskommen, was ist der Zweck“.

    Bis bald und schöne Grüße!

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