Der Fall Bankhofer

Also, Professor Hademar Bankhofer. Kennen Sie. Den netten weißhaarigen Onkel, der immer so dolle natürliche Gesundheitstipps hat. Bis Donnerstag auch im ARD-Morgenmagazin.

Dann wurde Hademar Bankhofer erlegt. Der WDR, bei dem Bankhofer unter Vertrag war, hat ihn fristlos rausgeschmissen. Denn es wurde bekannt, dass Bankhofer wohl in großem Umfang Schleichwerbung betrieben hat.

Interessant ist das WIE dieses Rausschmisses. Den Skandal hat nämlich nicht eines unserer Leitmedien aufgedeckt, sondern die Bloggerszene.

Angefangen hat alles mit einem Video-Zusammenschnitt mit Bankhofer-Szenen, der auf Youtube veröffentlicht wurde. Im Blog „Stationäre Aufnahme“ gab es die Geschichte dazu, die wiederum Medienblogger Stefan Niggemeier in seinem Blog aufgriff. Von da an wurden die etablierten Medien aufmerksam, als erstes ein Blogger in Diensten des Handelsblatts.

Der Rest ist Geschichte und gewissermaßen „normal“.

Nun ist es nicht nur ganz lustig, dass der „SPIEGEL“ der deutschen Blogosphäre bescheinigt hatte, völlig wirkungslos zu sein.

Der SPIEGEL hat ja nicht Unrecht, Bankhofer hin oder her. Und sicherlich ist auch Niggemeiers These richtig, dass nämlich Bankhofer nicht eigentlich von der Bloggerszene zu Fall gebracht wurde, sondern von der eigenen Doofheit.

Aber trotzdem bleibt eines festzuhalten. Nämlich, dass es seit dem Fall Bankhofer immerhin möglich ist, Skandale via Blogosphäre ans Licht zu bringen. Ganz ohne die klassische Journaille freilich geht es nicht. Noch nicht.

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