Diktieren in die Cloud: Die nächste Weltrevolution

Ich gebe es zu: ich habe diesen Text nicht geschrieben. Ich habe ihn diktiert. Mit meinem iPad 3. Das hat eine Diktierfunktion eingebaut, so ähnlich wie sie auf dem iPhone, nur eben nicht als Frage- und Antwortspiel, sondern ähnlich einen klassischen Diktaphon. Der Unterschied ist: auch hier wird – wie bei Siri – der gesprochenen Text digitalisiert, hochgeladen und dann in der Cloud von Apple in Buchstaben umgewandelt.
Dadurch funktioniert die Spracherkennung umso besser, je mehr Leute sie benutzen – also in meinem Fall mittlerweile sehr gut. Dadurch brauche ich für einen Blogeintrag nur etwa 20 % der Zeit, die ich brauchen würde, wenn ich klassisch die Tastatur benutzen würde. Das steigert meine Produktivität enorm, das ändert mein Leben.
Nun kann man sagen: schön, eine nette Spielerei. Aber es ist mehr als das.
Wenn sich die Technik nur noch ein bisschen verbessert, wenn sie nur noch mehr Leute benutzen, dann wird sie die Welt verändern. Ganze Berufszweige (Sekretärinnen sind nur ein Beispiel) werden verschwinden, Fertigkeiten wie das Tippen mit zehn Fingern oder Rechtschreibkenntnisse werden obsolet. Das kann man beklagen, aber ich sage: schön, dass es nun ganz neue Chancen gibt. Vielleicht ist es ja gar nicht schlecht, wenn nun auch Leute Texte schreiben können, die gar nicht schreiben können.

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Apple TV macht aus „Second Screen“ wieder „First Screen“

Apple iMac MB950LL/A 21.5-Inch Desktop

Nach einer Meldung von Golem.de von heute konkretisieren sich langsam die Gerüchte um das mutmaßliche neue TV-Gerät von Apple: Golem meldet, das Gerät sei im Design der aktuellen iMacs und Cinema-Displays gehalten, habe eine eingebaute Kamera und sei unter anderem mit der Diktiersoftware „Siri“ und der Videotelefonie-App „Facetime“ ausgestattet. Ferner könne die Glotze mit iPhones und iPads kommunizieren – und das wohl sogar in beide Richtungen.

Bemerkenswert daran sind hier mal wieder nicht die Details, die sich sicher bis zum Verkaufsstart des Apple TV noch ändern werden.

Bemerkenswert ist folgendes: Immer mehr setzt sich in letzter Zeit der Trend zum so genannten „Second Screen“ durch – das heißt: Menschen sitzen vor dem Fernseher und benutzen gleichzeitig noch einen „zweiten Bildschirm“ – nämlich den ihres Handys oder Tablets. Also: Im TV läuft der Tatort, und auf dem iPad tauscht man sich über Twitter darüber aus, ob das Geschehen nun gerade spannend ist oder nicht.

Solcherlei Aktivität macht den Menschen offenbar nicht nur Spaß – wer philosophisch argumentieren möchte, könnte hier gar eine Art „Ersatz-Familie“ erblicken, die die in unserer Single-Welt allgegenwärtige Vereinsamung ein bißchen lindert.

Nur: Elegant ist das alles nicht, denn keine der beiden „Screens“ weiß irgendetwas darüber, was auf der anderen gerade so passiert. Was gäbe es da für möglichkeiten: Bei Twitter erscheinen Tweets automatisch mit dem Hashtag „#tatort“, wenn derselbe im Fernsehen läuft. Das Video-Telefonat mit der Oma kann bei Bedarf vom iPad auf den großen Fernseher geschaltet werden und der im Moment langweilige „Tatort“ dafür nahtlos auf dem Tablet weiterlaufen – das alles ist sicher nicht nur möglich, sondern sogar recht einfach, wenn beide Geräte die gleiche Sprache sprechen.

Für mich wäre das eine sehr angenehme, weil benutzerfreundliche Vision. Deshalb kaufe ich mir jetzt erstmal lieber keinen neuen Fernseher…

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