Eine Sammelstelle für alle Social-Media-Aktivitäten

Flavors.me

„Flavors.me“ heißt eine neue Seite, die so eine Art kleine Quadratur des Kreises versucht – und das sogar recht gut hinbekommt: Man meldet sich bei Flavors.me einfach nur kurz an (das geht auch per Facebook-Login), und kann dann alle seine Profile im Social Web hier quasi „sammeln“: Ob WordPress-Blog, LinkedIn-Profil, Instagram-Fotos oder Last.fm-Stream: Das alles kann man nach Flavors.me importieren und das Erscheinungsbild dann noch anpassen. Eine super Sache, die hier nochmal sehr schön erklärt wird.

Einziger Haken: Wer wirklich den vollen Funktionsumfang (und mehr als 5 importierte Profile) will, muß zahlen. 20 Dollar pro Jahr, das geht noch.

 

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Zum Wieder-Lesen: 10 Jahre „Cluetrain-Manifest“

Schade, dass die Zeit ein wenig hinweggegangen ist über das „Cluetrain Manifest“: Jeder spricht mittlerweile über den „Long Tail“ und die „Free Economy“, manche erinnern sich sogar noch an „Total Digital“.

Doch wenn man ehrlich ist, dann war das Cluetrain-Manifest der erste Text, der eine ganz wesentliche Eigenschaft unseres heutigen „Social Web“ erkannt hat – und das sogar schon vor über 10 Jahren:

„Märkte sind Gespräche“.

Das in der Tat ganz viele der Thesen im „Cluetrain Manifest“ heute noch richtig sind (und ein paar sich als vollkommen abwegig herausgestellt haben), macht das Ganze noch besser.

Deshalb: Unbedingter Lesebefehl!

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Social Media schön zusammengefaßt: Postano

Gestern habe ich einen neuen Weg entdeckt, meine diversen Social-Media-Aktivitäten auf neue Weise zu bündeln: Postano. Das ist ein Dienst, mit dem man seine Twitter-, Facebook-, Youtube- und/oder Blogger-Aktivitäten optisch ansprechend präsentieren kann.

Nachteile: Google+ geht (natürlich) nicht, Posterous geht nicht, WordPress geht nicht. Außerdem ist der Dienst ab einer bestimmten (allerdings recht hohen) Zahl von Facebook-Freunden kostenpflichtig. Aber ausschauen tut es schon sehr gut: http://tmgerlach.postano.com – Viel Spaß!

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Wiesenhof und das Web 2.0

Diese Woche ist etwas Neues passiert – und etwas altgewohntes.

Doch der Reihe nach. Am Mittwoch abend lief in der ARD eine Reportage über die Praktiken bei dem Geflügel-Fabrikanten Wiesenhof (hier anschauen!). Über die journalistische Qualität des Beitrages kann man durchaus streiten (wenige Primärquellen, dafür relativ viel altes Material, sehr deutliche Tendenz in den Texten…), über die Massentierhaltung bei Wiesenhof allerdings natürlich auch.

Schon im Vorfeld der Sendung hatte Wiesenhof versucht, gegen den Beitrag vorzugehen (Novum 1), obwohl im Beitrag auch der Wiesenhof-Seniorchef zu Wort kam (Novum 2).

Aber die echte Neuheit ist: Wiesenhof versicht nicht nur old-media-mässig die Presse mundtot zu machen – Wiesenhof setzt seine eigene Stimme dagegen.

Das beginnt damit, dass die Arbeit der ARD-Journalisten teilweise durch ein Wiesenhof-Videoteam begleitet wurde. Das geht weiter damit, dass Wiesenhof einen eigenen Youtube-Kanal mit seiner Sicht der Dinge betreibt.  In diesem Youtube-Kanal wurde auch unmittelbar auf den ARD-Film reagiert. Und die neue Strategie endet noch lange nicht damit, dass Wiesenhof den Social-Mindmapping-Dienst „mindmeister“ benutzt, um in einer öffentlichen Mindmap namens „Faktencheck“ wiederum seine Sicht der Dinge zum ARD-Beitrag kundzutun.

Nun kann man natürlich sagen: „Wiesenhof ist DAS BÖSE! Die sind gemein zu Hühnern! Die lügen! Und jetzt lügen Sie auch noch bei Youtube und mindmeister!“

Man kann aber auch feststellen: So ungelenk, unbeholfen, ungeschickt das alles auch noch (noch!!!) sein mag: Da beginnt jemand in Ansätzen zu begreifen, wie man heute AUCH Unternehmenskommunikation machen kann.

Beiträge verbieten zu wollen – das war gestern, ist schwer bis unmöglich und gibt eh nur schlechte Presse. Heute ist: Etwas dagegensetzen, die Kanäle der Social Media für die eigene Version der Wahrheit einsetzen. Ich will da jetzt keinen unziemlichen Zusammenhang herstellen, aber die gleiche Vorgehensweise setzen autoritäre Regime in Mittelost schon seit Jahren ein (Nachzulesen etwa in dem brilianten Buch „The Digital Origins of Dictatorship and Democracy“ von Philip N. Howard…) – und die ARD-Journalisten haben nichts wirklich dagegen zu setzen als moralische Entrüstung und hektische Aufgeregtheit.

Die Chance an der ganzen Geschichte liegt darin, dass sich hier wieder ein Stück der Wahrheitsfindung aus den „Medien“ in die „digitale Öffentlichkeit“ verlagert. Das Risiko ist, dass der berühmte „Otto-Normal-Facebooknutzer“ letztendlich wieder mit einer unüberschaubaren Gemengelage im Regen steht, auf die er sich keinen Reim machen kann. Deshalb müssen Journalisten:

  • Endlich zur Kenntnis nehmen, dass Deutungshoheit nicht mehr identisch ist mit dem Besitz einer Druckerpresse oder eines Sendekanals
  • aufhören, über social-media-bewußte Unternehmen die Nase zu rümpfen und sie in die Ecke zu stellen
  • Wege finden, auch in der digitalen Welt Wahrheit sauber von Lüge zu trennen
  • Selbst aktiv mit Social Media umgehen.

So, das war jetzt mal ein etwas längerer und etwas ernsterer Post – aber es mußte sein, Leute.

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My.Alltop: Klassisches Mashup

„Alltop“ ist etwas, das man in Zeiten des Web 2.0 als ganz klassisches „Mashup“ bezeichnen könnte: Newsfeeds aus ganz (SEHR) vielen Quellen werden gesammelt, auf der Seite dargestellt und durchsuchbar gemacht. Gründer Guy Kawasaki wäre nicht die coole Sau, die er ist, wenn er nicht noch eine kleine Redaktion eingestellt hätte, die sich interessante Links heraussucht und diese Links mit kurzen Beschreibungstexten aufpeppt. Auch cool: Alltop nutzt sehr stark Twitter als Marketing-Kanal, das Ganze auch noch auf sehr intelligente Art und Weise (einfach @guykawasaki folgen…).

Eines der Elemente von Alltop ist die Möglichkeit, sich auf „my.alltop.com“ eine personalisierte Seite zusammenzudengeln. Ich hab das mal ausprobiert und bin vom Ergebnis nicht wirklich begeistert: Man kann lediglich aus einer großen Anzahl von Feeds auswählen, es gibt aber keinerlei Layout- oder Design-Optionen. Paper.li und ähnliche Dienste (selbst WordPress mit seiner iPad-App) sind da heute schon wesentlich weiter.

Dennoch: Inhaltlich habe ich jetzt eine Seite, die schwerpunktmäßig zwei meiner persönlichen Interessen sehr gut abdeckt, nämlich einmal das Web 2.0 und zum zweiten das Thema „präsentieren“ im weitesten Sinne. Also, wer möchte: http://my.alltop.com/tmgerlach. Viel Spaß!

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Yougosocial: Neuer Ansatz für Social Media

Eine neue Gefahr zieht herauf für das Kerngeschäft der Zeitungsverlage: „Yougosocial“ ist ein neues Social Network aus den USA, dessen Ansatz sogar noch radikaler ist als beispielsweise der von Facebook: Alles, was man im Web so macht, könnte man doch seinen „Freunden“ mitteilen wollen, ist der Grundgedanke. Und das bezieht sich eben auch auf die klassischen Rubrik-Anzeigen, also Stellen, Kfz, Bekanntschaften und Immobilien (s. Screenshot). Yougosocial integriert also neben einer Musik- und einer Videoplattform auch – wie es so schön heißt – „getargete“ Rubrikanzeigen auf seiner Plattform.

Nun kann man zweierlei einwenden.

Erstens hat „Yougosocial“ noch keine 10.000 Mitglieder, ist also selbst verglichen mit kleineren deutschen Zeitungsportalen noch ein Zwerg. Aber erstens kann sich das rasch ändern, und zweitens ist nicht gesagt, dass selbst bei einem Mißerfolg der Plattform ganz einfach Wettbewerber wie Facebook die guten Ideen übernehmen.

Zweitens gibt es ja schon längst Stimmen, die dem Ende der Rubrikenmärkte deshalb das Wort reden, weil heute bereits jeder, der z. B. ein Auto zu verkaufen oder eine Stelle zu besetzen hat, diese Tatsache auf Twitter, Facebook, Xing und Co ganz einfach kostenlos posten kann. Schön – aber diese Tweets und Facebook-Posts sind „Push“, nicht „Pull“. Ich bekomme sie also nicht dann, wenn ich sie gerade brauche – sondern dann, wenn der Absender etwas braucht.

„Richtige“, integrierte Rubrikenmärkte wie bei Yougosocial bedienen dagegen auch den „Pull“-Aspekt des Themas. Und deshalb, siehe oben: Eine weitere Gefahr für die Zeitungsverlage.

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Facebook vs. Google: SEO wird FO

Gut, mittlerweile wissen wir alle, dass Facebook Google als meistbesuchte Website überholt hat. Das wir die Welt in vielerlei Hinsicht verändern, ganz klar. Es hat aber auch das Web selbst bereits verändert: Das Online-Universum dreht sich immer weniger um Google und immer mehr um Facebook.

Es entsteht ein wahres Ökosystem von Anwendungen rund um das soziale Medium. Von Gowalla und Fousquare, die ihre Positionsmeldungen bei Bedarf auch auf Facebook posten (und Facebook dazu veranlasst haben, mit „Places“ ein Konkurrenzprodukt zu starten) bis hin zu auf den ersten Blick abseitigen Dingen wie „Foodspotting“, das den User dazu animiert, öfter mal sein Essen zu fotografieren (und die Bilder auf Facebook zu posten).

Zu schweigen natürlich davon, dass auch innerhalb von Facebook ein immer größeres Ökosystem von Anwendungen entsteht, die quasi symiotisch mit ihrem „Wirt“ verbunden sind: Gibt Facebook den Löffel ab, dann sind auch diese Anwendungen nicht mehr da. Es wäre übrigens durchaus mal eine Überlegung wert, inwiefern nicht dieses Phänomen auch zum Erfolg von Facebook beiträgt bzw. den Erfolg von Facebook unumkehrbar macht. Denn jeder Hersteller einer Anwendung hat schließlich ein vitales Intersse daran, dass Facebook weiterlebt (und übrigens hat er KEIN Interesse daran, seine Anwendung für 20 verschiedene Social Networks jedesmal neu zu entwickeln…).

Aber das nur nebenbei.

Noch spannender ist die Frage, wie sehr Facebook bereits auf kurze Sicht das Design und den Aufbau von Webseiten verändert. Klar: Man schaut schon immer noch drauf, dass die Keywords passen und der Code für Suchmaschinen lesbar ist. Aber viel entscheidender wird mehr und mehr die Frage, ob eine Blogsoftware in der Lage ist, Facebook-Widgets einzubinden oder ob man Schnittstellen zur Mutter aller Sozialnetze vorfindet. Letzten Endes ist auch die Proliferation des „Like-Buttons“ ein Phänomen, das noch vor zwei Jahren niemand für möglich gehalten hätte.

Wenn man sich mal anschaut, welche Mechanik hier am Start ist, dann kommt man zu dem Ergebnis: Facebook wird mehr und mehr zur Sonne im Online-Universum und löst Google in dieser Funktion ab. Der Focus der Webentwickler verschiebt sich vom SEO zu einer neuen Denkweise, die um die Frage kreist, wie ich eine Website möglichst gut mit Facebook verzahnen kann. Und der Erfolg bemißt sich am Ende nicht mehr so sehr über die incoming links von Google als über die Anzahl der Facebook-„Likes“.

Prinzipiell ist das sicher erstmal keine schlechte Sache – aber alle Webschaffenden müssen sich überlegen, ob sie hier nicht ein goldenes Kalb anbeten. Denn die Nutzung des Web verändert sich zwar deutlich in Richtung der Social Media – aber trotzdem werde ich auch in Zukunft eine Suchmaschine bemühen, wenn ich, ganz schlicht und einfach, mein Faktenwissen erweitern möchte.

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Facebook und das Wurstgesicht

Selten hatte ich so viel Resonanz auf Facebook wie heute.

Durch Zufall habe ich beim Stöbern eine „Wurstgesicht-App“ gefunden. Von einer Wurstfirma namens „Reinert“ (und hergestellt offenbar von niemand geringerem als Scholz und Friends Berlin).

Die App ist wirklich sehr hübsch: Man kann ein Foto von einem Gesicht hochladen und das Foto dann auf eine Scheibe virtuelle Wurst quasi draufrendern. Zoomen, verschieben und Kontrast ändern geht auch.

Das fertige Ergebnis stellt die App dann mit dem seeeeehr dezenten Hinweis „Thomas sieht heute zum anbeißen aus!“ auf den eigenen (oder einen fremden) Facebook-Newsfeed. Und schon zerreißen sich alle Facebook-„Freunde“ das hier mal tatsächlich sprichwörtliche Maul darüber.

Freunde, so geht Social Media Marketing!

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Die Social-Web-Wasserscheide

Schon lange gibt es die These von der „digital Divide“, also der „digitalen Wasserscheide“, die unsere Gesellschaft teil. Und zwar in einen Teil, der aus „Digital Natives“ (oder, neuerdings, „Digital Residents“) besteht. Und in einen Teil, der am digitalen Leben nicht teilnimmt.

Ich finde, mittlerweile muß man es anders sagen: Es gibt eine Social-Web-Wasserscheide.

Im Internet ist ja mittlerweile irgendwie jeder. Aber auf zwei deutlich unterschiedliche Arten: Die einen Facebooken und twittern, was das Zeug hält. Sie sind perfekt vernetzt und, falls sie Mittelständler sind, wickeln sie auch immer mehr Geschäft und vor allem Werbung über die Sozialmedien ab. Die Augsburger Textilfirma „manomama“ oder der Online-Metzger Ludger „Lusches“ Freese sind da die besten Beispiele.

Aber es gibt daneben – in der Bevölkerung wie innerhalb des Unternehmertums – auch diejenigen, die dem Social Web skeptisch gegenüber stehen oder, schlimmer noch über dessen Wirkmechanismen nicht informiert sind und daher schlicht nicht damit umgehen können. Natürlich: Es gibt Gewerke, die grundsätzlich für´s Social Web weniger prädestiniert sind. Zum Beispiel möchte ich in meiner Twitter-Timeline nicht unbedingt die heißesten News meines Rohrreinigers des Vertrauens lesen. Aber ganz generell besteht dennoch die Gefahr, dass hier Teile der Bevölkerung und der Wirtschaft schlicht und einfach auf der Strecke bleiben. Man darf ja auch nie vergessen, dass auch das Social Web worldwide ist und damit die Wettbewerbssituation gegenüber dem „richtigen Leben“ enorm verschärft ist. Also: tun wir was!

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Spiegel feiert „fünf Jahre Twitter“

Im Anfang war die SMS – wortwörtlich: Der Kurznachrichtendienst Twitter ist in einer Software-Firma in San Francisco aus der Idee entstanden, SMS an mehrere Leute gleichzeitig zu schicken. Fünf Jahre ist das nun her und der Rest Geschichte. Der „Spiegel“ bereitet die Historie eines der wichtigsten Sozialmedien heute in einem Artikel sehr schön auf. Lesebefehl! (Zum Spiegel-Artikel über Twitter)

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