Spiegel online mit „Seite 2“

Seit einiger Zeit gibt es eine Neuerung auf „Spiegel online“: Etwas unscheinbar taucht in der Marginalspalte der Homepage ein Ressort auf, das in der Navigation nicht direkt verlinkt ist: „Seite 2“.

„Seite 2“? Auf einer Website? Dochdoch. Wer hier klickt, bekommt ein schönes, aufgeräumtes, flächiges Layout präsentiert und in der Ressort-Dachzeile den Hinweis „Reportagen, Analysen, Interviews“.

Tatsächlich findet sich hier nach meinem ersten Eindruck nichts, das man auf der „normalen“ Spiegel-Online-Seite nicht auch bekommt. Nur stehen die früher in Zeitungsredaktionen so genannten „Lese-Geschichten“ dort halt eher versteckt auf der Seite.

Zunächst wirkt die Entscheidung für „Seite 2“ auf mich auch eher kontra-intuitiv: Lesegeschichten am Bildschirm – das macht man doch nicht! Das will doch keiner!

Andererseits: Wer viel Blogs liest, ist auch oftmals mit längeren Postings konfrontiert – auf Seiten, die eben nicht von jenem visuellen Overkill geprägt sind, den man auf vielen Nachrichten-Websites leider immer noch vorfindet. Es sollte mich nicht wundern, wenn hier auch tatsächlich die Blogosphäre Pate gestanden hätte. Obwohl also die „Seite 2“ inhaltlich eher alter Wein in neuen Schläuchen ist – ich bin gespannt, wie das Experiment weitergeht.

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Website-Werbung bei StumbleUpon

Website eintragen bei StumbleUpon
Website eintragen bei StumbleUpon

Ein kleiner Tipp zum Thema „Werbung für die Website“: Wenn man im Browser die StumbleUpon-Toolbar installiert hat, kann man einfach mal probehalber die eigene Homepage mit „gut“ bewerten. So sieht man, ob StumbleUpon die Seite überhaupt gelistet hat.

Falls nicht (wie im Falle oben) kann man dann die gewünschten Angaben einfach eintragen. Viel Spaß!

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Das Ende des Surfers II

Kurzer Nachtrag zu Jacob Nielsen:

Nur 25% der Besucher einer Website steigen noch über die Homepage ein. Der Rest kommt über Deeplinks

Heißt im Umkehrschluß: Alle Sites, die mehr als 25% des Incoming Traffic über die HP generieren, verschenken Potenzial. Das mußte mal gesagt werden.

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Webdesign: Die Rückkehr des Farbleitsystems

Es ist eine Freude. Habe eben die Website vom Guardian angeguckt – wie ich finde derzeit eine der schönsten Zeitungswebseiten. Und siehe da: Es gibt dort ein Farb-Leitsystem, also verschiedene Rubriken (Sport, Anzeigen, Multimedia, Kommentare) haben jeweils eine eigene Layout-Farbe. So findet man sich besser zurecht in den vielen, vielen Inhalten, die eine Website dieser Größenordnung anzubieten hat.

Die Idee war lange verschütt bzw. out.

ABER. Ich muß an dieser Stelle darauf hinweisen, dass wir bei nordbayern.de, der Website, mit der ich beruflich zu tun habe, schon 2001 ein Farbleitsystem eingeführt haben. Vielleicht wird die Sache mit dem Guardian ein Anlaß sein, über das Thema neu nachzudenken.

Gleichzeitig lese ich in einem britischen Journalistenblog, dass auch der „Daily Telegraph“ im Moment relauncht. Kommende Woche sollen die ersten Sektionen im neuen Kleid erscheinen.

Dieses Layout ist auch sehr schön, verzichtet aber bis auf blau fast komplett auf Farbe als Gestaltungsmittel. Dafür ist den Kollegen eine sehr gute Lösung gelungen, wie man eine riiiiieeeesige Homepage mit Hilfe verschieden großer Bilder bzw. Bildleisten gestalten kann. Denn beim Guardian sind alle Bilder prinzipiell gleich groß, es gibt dort keinen „richtigen“ Aufmacher mit einem größeren Bild. Und ich finde, die Bildgröße ist für den User ein guter Anhaltspunkt für die Bedeutung des jeweiligen Themas.

Also mein Favorit wäre eine Mischung mit den Bildelementen des Telegraph und vielleicht einer noch etwas abgespeckten Farb-Navigation a la Guardian.

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Raus aus dem Web!

Ach, was war das schön vor 10 Jahren: Wenn einen ein Mittelständler fragte, wie er sich einmalig machen und gleichzeitig total innovativ sein kann, gab´s nur eine Antwort: Rein ins Web!

Jede Klitsche mit Internet-Auftritt war anfangs sogar der Lokalpresse eine Meldung wert. Wie sinnvoll aber ein Web-Auftritt für einen Bäcker, Schreiner oder Dönerbräter ist – man sprach am besten nicht weiter drüber.

Aus dieser Zeit gibt es ja auch den berühmten Cartoon, auf dem die Klofrau vom Hauptbahnhof abgebildet ist, dahinter an der Wand ein Schild: „Wir im Internet: www.scheisse.de“.

Aber irgendwie war alles cool, was mit dem Web zu tun hatte. Wer sich zum Webdesigner berufen fühlte, kaufte sich bei Karstadt oder Vobis ein Frontpage, und los ging´s.

Diese Zeiten sind vorbei. Wenn mich heute ein Apotheker, Elektriker oder Pizzabäcker aus dem Bekanntenkreis mit seinen „tollen“ Ideen für seinen Internet-Auftritt belästigt, sage ich meistens:

– Hast Du Dir mal überlegt, was Du eigentlich mit Deiner Homepage erreichen willst?

– Hast Du mal geguckt, was Deine Konkurrenz im Web so macht?

– Was darf Dein Internet-Auftritt den kosten?

– Was willst Du mit Deinem Internet-Auftritt erreichen, das Du auf keinem anderen Weg erreichen kannst?

Wenn die Antwort auf nur eine einzige dieser Fragen „Nein“, „nichts“ oder „weiß nicht“ lautet, dann ist mein Rat klar: LASS ES!

Denn es gibt schon viel zu viele Web-Auftritte wie diese:

http://www.schreinerei-kempf.de/index.html

http://www.flachhuber.de/

http://www.haarkontakt.de/

http://www.wundw-gmbh.de/

http://www.elektro-schlitter.de/

Es ist ja so: Nicht nur, dass solche Web-Auftritte ineffektiv sind, also „nichts nützen“. Es ist schlimmer. Mit solchen Webseiten mache ich mich heute als Unternehmer lächerlich und damit unglaubwürdig – auch wenn (wie sicherlich in allen oben genannten Beispielen) meine Firma in Wahrheit topp ist und eine super Arbeit abliefert.

Das Internet ist heute ein professionelles Medium geworden, also erwartet der User auch professionelle Auftritte. Immer. Diese wiederum kosten leider Geld, und das hat der typische Mittelständler nicht immer bzw. will es nicht ausgeben. Aber dann hat er ein Problem. Denn seine Internet-Seite kann nicht erfolgreich sein, wenn sie auf Balste-Niveau erstellt wurde.

Deswegen ist es wirklich nur gut gemeint, wenn ich sage: Raus aus dem Web! Denn das ist heute das eigentliche Alleinstellungsmerkmal.

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