Werbung auf der Autobahn: So nicht!

Man sieht es immer wieder auf deutschen Autobahnen: Leute, die es immer noch nicht kapiert haben und eine Web-Adresse auf ihr Auto pinseln. Hallo? Soll ich mir die URL etwa bei über 100 Sachen mal kurz mit Bleistift auf Papier notieren? Habe ich überhaupt Bleistift und Papier dabei?

Und selbst wenn ich es könnte: Weshalb sollte ich mir die Webadresse aufschreiben? Was habe ich davon? Was bringt mir das?

Im vorliegenden Fall sieht man noch einen anderen Punkt ganz gut: OK, da steht also die Web-Adresse einer Fahrschule. ABER: Wo bitteschön befindet sich diese Fahrschule? Das wäre ja eine nicht ganz unwesentliche Info, wenn ich tatsächlich den Führerschein machen will (OK, wir reden hier nicht darüber, wie schlau es ist, Werbung für eine Fahrschule auf der Straße zu machen, also dort, wo schon alle einen Führerschein haben…). Warum soll ich gerade zu dieser Fahrschule gehen? Das steht jedenfalls nicht auf dem Auto.

Und ein letzter Punkt: Denken die Leute eigentlich, es gibt kein Google? Also wenn ich schon über die (sehr hohe) Hürde springe und mir daheim am Rechner eine Seite anschaue, von der ich vor minuten bis Stunden im Vorbeifahren erfahren habe – werfe ich dann nicht einfach Google an und gebe einen Suchbegriff ein? Eben.

Also, hiermit letztmals: KEINE WEBADRESSEN AUF AUTOS!!!!

8 Kommentare zu “Werbung auf der Autobahn: So nicht!

  1. Ich kann nicht ganz zustimmen, zumindest nicht bei einer sprechenden und gleichzeitig „ansprechenden“ URL.
    Wir stellen Designputz her und da die Meisten sich das www und Deutschland merken können, bleibt das http://www.Designputz.de bei Interesse auch hängen, sogar bis nach Hause an den PC.
    Ich wünsche allen viel Erfolg.

    1. Die erste Frage ist immer, ob man dazu wirklich valide Reporting-Daten hat (SAGEN die Menschen nur, dass sie sich die Adresse gemerkt haben?). Die zweite Frage lautet: WARUM merke ich mir eine URL? Weil sie ein Thema anspricht, das mich interessiert? Oder brauche ich nicht doch einen viel stärkeren „Merk-Anreiz“, nämlich einen konkreten Nutzwert, den mir eine nicht weiter erläuterte URL nicht geben kann. Ich persönlich neige da eher zu letzterem, auch in meinem eigenen Verhalten.

  2. Aber der „Nutzwert“ steckt doch hinter dem Produkt, was ich auf der URL beschreibe, und wenn ich jemanden mit einem Begriff neugierig mache UND eine leicht zu merkende URL habe, sollte es doch funktionieren, oder?

    1. Es gibt aber auch die Meinung, dass der User ZUERST einen Nutzwert (oder genauer: Ein Nutzenversprechen) haben möchte, und er/sie ERST DANACH bereit ist, den Rechner hochzufahren, den Browser zu starten und die URL einzugeben. Es gibt sogar die Theorie (in dem wunderbaren Buch „Brain Rules“ von John Medina – deutsch: „Gehirn und Erfolg: 12 Regeln für Schule, Beruf und Alltag“
      nachzulesen), dass wir uns überhaupt nur solche Dinge merken, die mit einem Nutzwert verbunden sind. Nutzwert/Nutzenversprechen wäre soetwas wie „Jetzt reinklicken und eine Million Euro gewinnen“ (stark überzeichnet).

  3. Wenn ich das richtig verstehe, soll erst der Kundennutzen stehen und dann der Weg dahin. Also müßte es dann hier eigentlich heißen:
    „Du gewinnst eine Millionen, wenn Du hier klickst“, richtig?
    Oder angewendet auf ein konkretes Beispiel:
    „Deine Allergie kann sich wesentlich verbessern, wenn Du JaDecor – Naturwandbeschichtungen an den Wänden in Deiner Wohnung hast“.
    — Ja, das macht Sinn! Toll; Hört sich gut an, da unser Ziel, dem Kunden etwas Gutes zu tun, vorne an steht.
    Hab ich das so richtig verstanden?

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