Mein Restaurant: Was Kay und Bita so machen

Sicherlich bin ich nicht der Einzige, der sich gefragt hat, was das eigentlich für Menschen sind, die sich da bei Vox für „Mein Restaurant“ bewerben. Welcher normale Mensch gibt schließlich seine Existenz auf, um sich drei Monate lang den A* aufzureißen, nur um VIELLEICHT ein eigenes Restaurant geschenkt zu kriegen – bei einer Chance von 1 zu 4 dagegen?

Das hat mir keine Ruhe gelassen. Doch auf den ersten Blick gibt es im Web nichts zu entdecken über die Kandidaten – man kennt ja schließlich nur die Vornamen.

Auf den zweiten Blick jedoch bin ich fündig geworden – jedenfalls im Falle des „Copa Room“ in Köln und dessen ehemaligen Besitzern Kay Kolenda und Bita Hedayati.

Beide waren offenbar schon vor „Mein Restaurant“ Unternehmer in Köln. Auf mehreren Adress-Portalen im Web finden sich Hinweise auf eine Kindermoden-Boutique namens „Bita Kolita“ in der Kölner Apostelnstr. 13. Zum Beispiel hier und hier. Auf einem der Portale findet sich ein User-Kommentar vom 22.05. 2008 (siehe hier), der den Schluß nahelegt, dass der Laden zumindest zu diesem Zeitpunkt noch geöffnet hatte.

Nicht verifizieren konnte ich die Behauptung in einem Blog, „Kay und Bita“ betrieben sogar zwei „erfolgreiche“ Geschäfte in der Kölner Innenstadt.

Interessant: Kay hat eine Profilseite bei Xing eingerichtet (leider ohne Foto), in der er sich als „geschäftsführer eigentümer“ des Copa-Room bezeichnet. Übirgens: Wer sich über die viele Plakatwerbung von Kay und Bita bei „Mein Restaurant“ gewundert hat: Einer von Kays Xing-Kontakten ist ein gewisser „Markus Gronen“, der bei der Firma „Stöer Sales and Services GmbH“ arbeitet. Ströer ist der größte Anbieter von Plakatwerbung in Deutschland. Außerdem kennt Kay laut seiner Xing-Kontakteliste einen „Enrico Born“ von der „Diesel Deutschland GmbH“. Kays Xing-Profilseite hat die URL https://www.xing.com/profile/Kay_Kolenda2.

Noch interessanter wird es, wenn man in dieser URL die „2“ am Ende weglässt. Man erhält also die URL https://www.xing.com/profile/Kay_Kolenda. Und siehe da: Diese Seite stellt ebenfalls einen „Kay Kolenda“ vor. Er ist Diplom-Betrieswirt und nach eigenen Angaben seit 2002 als „Sales Manager Kid“ „in Vollzeit“ bei der „Diesel Deutschland GmbH“ angestellt, also bei der Kindermarke des Jeans-Herstellers Diesel. Dieser Kay Kolenda Nummer Eins wohnt in „Düsseldorf, Germany“. Nur seltsam: Nach seinen eigenen Angaben ist Kay Kolenda 1 Gesellschafter von etwas, das „Bita Kolita“ heißt – also genauso wie die Kölner Kinderboutique von Kay 2 und Bita.

Also: Entweder hat der immer topmodisch (und oft in Jeans) gekleidete Kay 2 aus „Mein Restaurant“ einen Namensvetter, der in Düsseldorf lebt und an der Kinderboutique von Kay 2 und Bita beteiligt ist – oder die beiden Kays sind identisch. Dann aber ist es mehr als seltsam, dass ein „bis heute“ Vollzeit-Angestellter der Diesel Deutschland GmbH, der zumindest bis Mai 2008 gemeinsam mit einer gewissen Bita Hedayati eine Kinderboutique in Köln betrieben hat, sich für die Vox-Serie „Mein Restaurant“ bewirbt.

Eines dürfte jetzt jedenfalls klar sein. Nämlich die Antwort auf die Frage, warum Kay und Bita bei „Mein Restaurant“ so gute Verlierer waren: Sie haben auch noch andere Eisen im Feuer.

2 Kommentare zu “Mein Restaurant: Was Kay und Bita so machen

  1. Hey Thomas,

    wow, ordentliche Recherche-Arbeit.. 🙂

    Aber so richtig neu ist das nicht, die beiden haben ja nie in den Raum gestellt, dass sie (wie die meisten anderen) ihre Existenzen komplett aufgegeben hätten.. Sie haben ihre Läden (oder Laden, keine Ahnung) von Freunden und Familie in der Zeit weiterführen lassen. Also haben sie gesagt. Dass Kay bei Diesel gearbeitet hat, ist zumindest mir bekannt gewesen. Wieso er ein zweites oder ein neues Profil angelegt hat, weiß ich nicht – sowas kenne ich aber von einem Freund und seinem Facebook-Account auch. Er hatte schlicht und ergreifend keinen Zugriff mehr, konnte sich nicht löschen und hat deswegen einen neuen. Gut, bei XING könnte man dann trotzdem alles nachtragen, einerseits. Andererseits: ist das nicht egal? Ich kenne auch Menschen, die so wenig mit dem Internet zu tun haben (wollen), dass sie vergessen, dass sie irgendwo schon was haben und sich doppelt anmelden wollen.

    Und seine Beziehungen zu nutzen, um an sein Ziel zu kommen – Hand aufs Herz, wer würde das nicht tun? Die Allianz-Arena musste ja auch herhalten..

    Aber mittlerweile ist es so oder so egal, die beiden sind ja schon länger raus. Sie waren gute Verlierer, weswegen auch immer. Sie waren aber auch faire Gegner die ganze Zeit über, haben im Gegensatz zu manch anderen nicht schlecht über ihre Gegner gesprochen. Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sie sehr nette Gastgeber sind. Wie Anna und Toby auch – auch aus eigener Erfahrung.

    Und wir können endlich wieder über was anderes schreiben. 🙂

    Viele Grüße und einen schönen Abend wünscht
    die Vizekönigin

    1. Du hast recht! Ich habe mir Deine Einwände zu Herzen genommen und noch ein bißchen weiter recherchiert. Der Punkt ist für mich, dass hier a) keine Menschen vorgeführt wurden, die nicht wußten, worauf sie sich einlassen (so wie das evtl. bei Big Brother der Fall ist) und b) offenbar nur Leute aufgetreten sind, die noch andere Möglichkeiten des Lebensunterhalts haben. Insofern bin ich mit Vox wieder ein Stückweit versöhnt.

      Schöne Grüße sendet

      Thomas

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert