re:publica 2014 – Mein Fazit

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Klar, es war wieder schön. Es war größer. Es war auch anders. Aber zunächst einmal: Ich ziehe den Hut vor den Organisatoren der re:publica. Sie haben es geschafft, auch mit über 8.000 Besuchern die ganz spezielle Atmosphäre der Veranstaltung im Wesentlichen zu erhalten. Um es mal mit dem alten abgedroschenen Vergleich zu sagen: Die re:publica ist sicher nicht erwachsen geworden – aber die frühen Pickeljahre hat sie so langsam hinter sich.

Das bedeutet zunächst: Vieles ist professioneller geworden. Das W-LAN hat tatsächlich funktioniert (jedenfalls, bis die Jungs vom Linuxtag es am 3. re:publica-Tag dann doch in die Knie gezwungen haben), es gab genügend Essens-Aufnahmestellen (jaja, im eigentlichen Restaurant war das Personal dennoch meistens planlos), die im Programm genannten Zeiten wurden eingehalten – alles also (fast) wie bei einer „richtigen“ Konferenzveranstaltung.

Aber: Es gab auch immer noch den Affenfelsen, die Grillstation im Außenbereich und die lebensrettende Ausleihstation für Zusatz-Akkus. Neu (jedenfalls für mich) waren in diesem Jahr einige Veranstaltungsorte, die keine Lautsprecher hatten. Stattdessen mußte man sich am Eingang einen Funk-Kopfhörer besorgen, über den man dann dem Vortrag lauschen konnte. Eine erstmal gute Idee (weil man so keine Nebengeräusche von Nachbarveranstaltungen hatte), nur leider mit einem echt gravierenden Nachteil: Die Besucherzahl war quasi automatisch auf die Zahl der Kopfhörer begrenzt. Bei manchen Talks hätte ich gerne nicht nur zugeschaut, sondern auch zugehört – aber mangels Kopfhörer ging das dann nicht. Ein Problem waren für mich auch die „Nebenbühnen“ A-E. Die waren in den letzten Jahren immer im Obergeschoß der Berliner „Station“ untergebracht. Da war die Akustik schlecht, aber der Raum reichlich vorhanden, sodass auch mal mehrere hundert Leute einem solchen Talk lauschen konnten. Diesmal hatte man das Ganze in das Erdgeschoß verlegt, und dort mit Trockenbauwänden einzelne Räume abgeteilt. Die waren leider in vielen Fällen zu klein, sodass ich viele potenziell interessante Talks verpaßt habe. Die einzige Alternative wäre gewesen, so rechtzeitig dazusein, dass man dafür anderswo etwas verpaßt.

Überhaupt: In diesem Jahr war es aufgrund der Vielzahl der Veranstaltungen endgültig nicht mal ansatzweise möglich, wenigstens eine Mehrzahl der Talks mitzukriegen. Das liegt irgendwie in der Natur der Sache, ist aber dennoch sehr schade. Es kommt dazu, dass auch der größere gewordene „Mini-Messe-Bereich“ im Foyer und natürlich die zahlreich vorhandenen Twitter-, Facebook- und IRL-Bekanntschaften Zeit gebraucht haben. Deswegen wäre mein größter Wunsch für die nächste re:publica: Vier Tage statt drei. Ich würde dafür gerne auch mehr Geld zahlen. Denn inhaltlich war auch diese re:publica für mich das absolute Highlight des Jahres.

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