Netflix: Der neue Video-Dienst im Kurztest

Seit heute gibt es Netflix in Deutschland. Ich habe Netflix kurz getestet und mußte leider die Erfahrung machen, dass das User-Interface und das Anmeldeverfahren von Netflix sehr schlecht sind. auch die Smart-TV-App von Netflix ist sehr schlecht, das Filmangebot jedoch breit gefächert. Doch der Reihe nach.

Zuerst habe ich versucht, Netflix auf meinem LCD-Fernseher (ein noch nicht mal ein Jahr alter von Panasonic) zu installieren. Die entsprechende App war schon ohne mein Zutun auf dem Gerät gelandet; Netflix hat da offenbar bei den Geräteherstellern kräftig nachgeholfen.

Natürlich ist es ein Schmerz, die übliche Registrierungs-Prozedur über eine TV-Fernbedienung zu erledigen. Die ist einfach nicht dafür gemacht, und entsprechend nervig ist es, die Mailadresse einzugeben und sich ein Passwort zu suchen. Dabei muß es wohl passiert sein: Ich habe bei der Eingabe des Passwortes (das muß man wie üblich zweimal machen) irgendeinen Buchstaben vergessen. Darauf wies mich die App aber nicht hin, sondern sagte lediglich „Es ist ein Fehler aufgetreten“. Die Lösung ging nicht über die App, sondern über das Hochfahren meines Macbooks und die Benutzung der dortigen „Passwort-vergessen“-Funktion (die gibts in der TV-App offenbar nicht…). Die erste halbe Stunde war vorbei.

Doch dann ging´s erst richtig los. Denn nun habe ich beschlossen, gleich am Rechner weiterzumachen. Das ging auch soweit ganz gut, bis auf der Seite mit der Zahlungsmethode meine Bankdaten einzugeben waren – konkret die IBAN meines Bankkontos. Diese leidigen Nummern sind ja so lang, dass man sie sich nicht merken kann. Also hab ich das Ding einfach aus meiner Homebanking-Anwendung herauskopiert. Aaaaaaaber: Die Bank macht (der besseren Lesbarkeit wegen) in die ellenlange Nummer in regelmäßigen Abständen Leerzeichen. Das aber gefiel wiederum Netflix nicht. Ohne auf das Problem hinzuweisen, schneidet Neflix dann eben einfach die letzten 4 Ziffern der IBAN ab. Dass es dann nicht funktioniert, ist irgendwie klar. Aber erneut bleibt Netflix eine schlüssige Erklärung schuldig und sagt lediglich „ihre Kontonummer ist ungültig“. Das stimmt zwar – aber wer kommt denn drauf, dass durch „Copy and Paste“ eine ungültige Nummer entstehen kann? Das ist wirklich unter aller Kanone, hier sollte Netflix wirklich schleunigst nachbessern. Es ist heute wahrlich schon lange kein technisches Problem mehr, mit Leerzeichen in einer Zahlenfolge klarzukommen, die „eigentlich“ keine Leerzeichen haben sollte.

So aber landete ich (weil Netflix nach 3x falsch eingeben – wiederum ohne Erklärung – weitere Eingaben der Kontonummer nicht zuläßt) bei der Telefonhotline. Dort aber (großes Lob!) wurde mir wirklich schnell und freundlich geholfen, und so konnte ich endlich ins Filmvergnügen starten – dachte ich. Das Angebot von Netflix ist auch durchaus sehr umfangreich (wenn auch nicht um Klassen besser als die Konkurrenz). Es gibt sogar etliche Filme aus deutscher Produktion und erstaunlich viele Independent-Filme. Aber leider waren nur wenige Filme aus meiner Stichprobe in HD verfügbar – obwohl ich einen teureren Tarif gewählt hatte, in dem – im Unterschied zum günstigsten Preismodell bei Netflix – HD auch tatsächlich möglich ist.

Mein Fazit also: Trotz des guten Filmangebots nervt mich Netflix erstmal kolossal.

netflix

Hier übrigens noch der Vollständigkeit halber mein Test des Netflix-Konkurrenten Watchever, den ich nach wie vor sehr gerne nutze. Im Unterschied zu Netflix hat Watchever auch eine Download-Funktion, mit der man eine gewisse Anzahl Filme und Serienfolgen dann auch ohne Internet-Anschluß nutzen kann.

Weiterlesen