Die Fotolia-App: Fotos verkaufen – überall

 

Vor vielen Jahren, als Foto-Plattformen wie Fotolia und iStockphoto noch relativ neu waren, habe ich mich viel damit beschäftigt: Endlich gab es eine Plattform, auf der ich meine ach-so-tollen Fotos online zum Verkauf anbieten konnte. Die Ernüchterung aber kam schnell: Nicht nur verfehlte ich mein Ziel, mithilfe der Plattformen sofort Millionär zu werden (sogar ziemlich deutlich…). Vor allem aber hat alles ziemlich genervt: Man mußte erstmal mit der großen Spiegelreflex losziehen, seine Motive suchen, fotografieren, dann in Photoshop aufwändig nachbearbeiten, dann über eine langsame Internet-Verbindung hochladen… und dann konnte man weder sicher sein, ob die Bilder überhaupt angenommen, noch, ob sie verkauft werden.
Dieser Aufwand war mir relativ schnell zu viel.
Aber jetzt habe ich Fotolia neu entdeckt und bin richtig begeistert. Denn mittlerweile bietet das Unternehmen eine recht schöne App an, die ich auf meinem iPhone nutzen kann. Und schwupps: Weg sind alle Probleme, die ich früher mit Fotolia hatte: Die Fotos macht man jetzt natürlich ganz einfach mit der iPhone-Kamera – die Fotolia-App bringt sogar eine eigene Kamera-Anwendung mit, die ich besser finde als das Original von Apple. Ich habe auch den (subjektiven) Eindruck, dass dabei techisch etwas bessere Bilder herauskommen.
Sind die Bilder „im Kasten“, kann man sie gleich innerhalb der App ein wenig bearbeiten und natürlich über LTE oder WLAN blitzesschnell hochladen. Und das war´s denn auch schon. Zwar kommt jetzt immer noch eine Phase des bangen Wartens, ob die Bilder von Fotolia zum Verkauf angenommen werden – aber in den zwei Wochen, die ich die App jetzt teste, war ich überrascht, wie viele Bilder im Verhältnis zu früher angenommen werden. Jetzt müssen nur noch die Verkäufe kommen…;)

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Warum die NYT-Paywall die falschen Löcher hat

Image representing New York Times as depicted ...

„Leaky Paywall“ – das ist das Schlagwort, mit dem die New York Times in der Verlagsbranche weltweit Furore gemacht hat: Inhalte aus der Zeitung sind im Internet kostenpflichtig – außer, sie werden über Soziale Netzwerke geteilt oder sonstwie verlinkt.

Deutsche Verlage wie etwa Springer sind gerade dabei, das Modell zu kopieren. Dabei hat es eine tödliche Schwäche.

Sicher: „Digitale Immigranten“ aus der Zeitungsleser-Generation 60+ werden vielleicht dazu zu bewegen sein, für Online-Inhalte genauso zu bezahlen, wie das bei Apps mittlerweile Usus ist. Es mag auch sein, dass sich hier kurzfristig einige Abos generieren lassen und in den Vertriebsabteilungen Hoffnung keimen wird.

Das Problem ist nur: Die „Digital Natives“ unter 40 nutzen Medien ganz anders. Sie suchen nicht nach Nachrichten, sie lesen keine Zeitung, weder in Print noch online. Sie warten, um das berühmte Zitat von Chris Anderson zu paraphrasieren, „dass die Nachrichten zu mir kommt“. Sprich: Ihr einziger Zugang zu News sind genau die Feeds auf den Social Media.

Diese Menschen nutzen Nachrichten nur dann, wenn sie im Facebook-Newsfeed oder der Twitter-Timeline angeteasert werden. Aber genau diese Teaser zeigen ja auf die Löcher in der Paywall, wer hier klickt, zahlt nach den Modellen der New York Times und ihrer Epigonen genau – nichts. Warum Verlage wie die „Times“ damit ihre Inhalte der strategisch wichtigsten Zielgruppe – nämlich der Zielgruppe der Zukunft – weiterhin schenken? Ich weiß es nicht.

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Disclaimer: Ich bin bei einem Zeitungsverlag angestellt. Die hier geäußerten Ansichten sind jedoch meine private Meinung und nicht die meines Arbeitgebers.

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„Google Play“ startet in Deutschland

Seit heute hat die schwarze Navigationsleiste auf der Startseite von Google.de einen neuen Eintrag: „Play“ steht da ganz bescheiden. Darunter ist die Google-Variante des Apple-schen „iTunes Store“ zu verstehen. Sprich: Hier gibt es Apps, Filme, Musik und Bücher zu kaufen.

Doch gemach: Die Links zu Filmen, Musik und Büchern führen in Deutschland (noch) ins Leere. Bleiben also die Apps. Aber die sind (natürlich) nur für Android, ich kann also (anders als im „Appstore“ auf dem Mac) mit meinem stationären Windows-Rechner nichts damit anfangen. Was das Ganze dann soll? Frage ich mich auch.

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Spotify jetzt auch in Deutschland – ein Kurztest

[slideshow] Nach langen Monaten des Wartens (und vermutlich sehr „lustigen“ Verhandlungen mit der Gema) ist der Musik-Abo-Dienst „Spotify“ nun auch in Deutschland verfügbar. Ich habe den Dienst mit dem Mac-Client kurz getestet.

Das erste Ärgernis ist für viele Datenschutz-Fanatiker die Tatsache dass man sich nur mit Hilfe eines vorhandenen Facebook-Userkontos bei Spotify einloggen kann. Ich sage: So what, jedenfalls muß ich mir auf diese Art nicht NOCH ein Passwort merken.

Nach der Anmeldung übernimmt Spotify alle relevanten Daten von Facebook (böse, böse!), scannt die lokale Musikbibliothek von iTunes, und es kann losgehen.

Einwandfrei funktioniert das Anhören lokaler mp3-Dateien – aber gut, das könnte man auch direkt mit iTunes machen. Der Mehrwert von Spotify ist das Streamen von Musik. Das heißt hier „Radio“ und geht in der kostenlosen Variante von Spotify (es gibt noch zwei Bezahlmodelle) nur online. Im Prinzip sucht man sich einen Künstler von der lokalen Festplatte, und Spotify erstellt daraus (ähnlich Last FM) dann einen Stream mit „ähnlicher“ Musik. Wie gesagt: Das geht mit Last FM genauso.

Eine echte Schwäche hat Spotify derzeit bei der Suchfunktion bzw. beim Inventar: Aktuelle Hits z. B. von Adele fehlen völlig im Programm. Das ist schlecht.

Dann hat Spotify natürlich eine „soziale“ Komponente. Am rechten Bildschirmrand sieht man, was seine „Facebook-Freunde“ gerade so hören. Ok, das ist ganz nett, aber auch nicht neu und für mich so unspannend, dass ich bis heute kein Nutzer des Apple-Musiknetzwerkes „Ping“ geworden bin.

Als weiteren Punkt gibt es in Spotify noch so genannte „Apps“, die zum Beispiel zum Erstellen individueller Hitlisten dienen. Auch da sage ich: Wen´s interessiert, ich brauche das nicht.

Alles in allem also: Ich kann die weltverändernde Macht von Spotify zumindest derzeit nicht erkennen, ich halte den Dienst in dieser Form schlicht für überflüssig.

+++UPDATE

Nach dieser Meldung von Golem.de von heute ist Spotify in Deutschland offensichtlich ohne Gema-Vertrag gestartet. Hört, hört!

+++UPDATE 2

Nochmal golem.de: Wie zu erwarten war, beginnen deutsche Datenschützer, gegen Spotify zu meckern.

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