„#bwjetzt“ – Lustige Aktion von Baden-Württemberg auf der re:publica

bwjetzt

Das war mal eine wirklich lustige Aktion: Am Rande der re:publica in Berlin war das Bundesland Baden-Württemberg präsent. Solche Stände sind in der Regel ja eher langweilig. Das jeweilige Bundesland erklärt mittels einer Art Messestand, weshalb seine Bürger besonders früh aufstehen oder es cool ist, kein Hochdeutsch zu können.

Letztere Aussage kennen wir ja schon seit Jahren aus Baden-Württemberg – aber auf der schicken re:publica hatte man sich was viel besseres überlegt: Die anwesende Netz-Elite sollte in möglichst großer Zahl Tweets mit dem Hashtag „BWjetzt“ absetzen – also ganz klassisches Social-Media-Marketing. Der Clou dabei: Wer das Handy-Display mit dem Tweet am Stand vorzeigte, bekam kostenlos ein kleines Bier oder ein Saftgetränk. Als ich das am ersten Tag der re:publica das erste Mal gesehen habe, dachte ich mir noch: O weia, das gibt bestimmt Probleme, weil die Leute doch sicher sagen werden „hey, ich laß mich doch nicht bestechen!“. Doch am letzten Tag war klar: Der Trick hat funktioniert. Sicher auch deshalb, weil die Leute am BW-Stand echt nett waren. Und vielleicht hat die re:publica jetzt außer der Mett-Semmel ein weiteres Meme, das wir auch in den nächsten Jahren wieder sehen werden.

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Google Books – die Zweite

Es lohnt sich, immer mal wieder über Google Books nachzudenken. Es lohnt sich auch, in Google weder das grundsätzlich Gute noch das grundsätzlich Böse zu sehen. Mein letzter Post zu dem Thema ging ja eher in die „böse“ Richtung.

Nun sollte aber auch ein anderer Aspekt der Angelegenheit nicht unter den Tisch fallen: Mit der Digitalisierung von Uni- und anderen Bibliotheken erfüllt Google eine Aufgabe, die eigentlich des Staates wäre. Die öffentliche Hand wäre dafür zuständig, ein so wichtiges Allgemeingut wie das in den Büchern gespeicherte Wissen auch in digitaler Form zu bevorraten.

Aber nix. Der Staat schläft – oder vielleicht will er auch schlafen, schließlich kostet der ganze Spaß eine Menge Geld. Da mag es durchaus bequem sein, wenn Google die ganze Arbeit macht – und wenn die Nachteile der Verfahrensweise ans Licht kommen werden, sprich Google mit den Büchern eventuell doch eines Tages „Böses“ tut – dann ist die nächste Wahl sicher längst vorbei. Solche Zeiträume sind zu lang für Politiker. Also, wer weiß: Vielleicht müssen wir uns selber um die Sache kümmern. Wie bei Stuttgart 21. Der gestrige Abend hat gezeigt, dass das durchaus funktionieren kann.

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