Webdesign: Die Rückkehr des Farbleitsystems

Es ist eine Freude. Habe eben die Website vom Guardian angeguckt – wie ich finde derzeit eine der schönsten Zeitungswebseiten. Und siehe da: Es gibt dort ein Farb-Leitsystem, also verschiedene Rubriken (Sport, Anzeigen, Multimedia, Kommentare) haben jeweils eine eigene Layout-Farbe. So findet man sich besser zurecht in den vielen, vielen Inhalten, die eine Website dieser Größenordnung anzubieten hat.

Die Idee war lange verschütt bzw. out.

ABER. Ich muß an dieser Stelle darauf hinweisen, dass wir bei nordbayern.de, der Website, mit der ich beruflich zu tun habe, schon 2001 ein Farbleitsystem eingeführt haben. Vielleicht wird die Sache mit dem Guardian ein Anlaß sein, über das Thema neu nachzudenken.

Gleichzeitig lese ich in einem britischen Journalistenblog, dass auch der „Daily Telegraph“ im Moment relauncht. Kommende Woche sollen die ersten Sektionen im neuen Kleid erscheinen.

Dieses Layout ist auch sehr schön, verzichtet aber bis auf blau fast komplett auf Farbe als Gestaltungsmittel. Dafür ist den Kollegen eine sehr gute Lösung gelungen, wie man eine riiiiieeeesige Homepage mit Hilfe verschieden großer Bilder bzw. Bildleisten gestalten kann. Denn beim Guardian sind alle Bilder prinzipiell gleich groß, es gibt dort keinen „richtigen“ Aufmacher mit einem größeren Bild. Und ich finde, die Bildgröße ist für den User ein guter Anhaltspunkt für die Bedeutung des jeweiligen Themas.

Also mein Favorit wäre eine Mischung mit den Bildelementen des Telegraph und vielleicht einer noch etwas abgespeckten Farb-Navigation a la Guardian.

Weiterlesen

Es war einmal: Der Brockhaus

Mein Brockhaus
Mein Brockhaus

Eigentlich hat mich „Xing“ auf das Thema gebracht. Es ist nämlich so, dass eine Schulkameradin von mir (Abschlußklasse 1987!!!) dort drin ist mit der Stellenbeschreibung „Brockhaus online“. Also, denk ich mir da, das ist doch ein Widerspruch in sich. Entweder Brockhaus, oder online.

Nun steht im Regal rechts hinter mir die 12bändige Ausgabe (erstanden von meiner aufopferungsvollen Mutter zwischen 1978 und 1985), in die ich – ich gestehe – seit Minimum 15 Jahren nicht mehr reingeschaut habe.

Aber irgendwie ist es schon sehr traurig. Also, dass die Firma Brockhaus vor kurzem beschlossen hat, den Laden zuzusperren und nur noch online präsent zu sein. Ungefähr so wie die Nachricht damals, dass British Telecom die roten Telefonhäuschen abschafft. Also: Etwas, das man nicht wirklich braucht, verschwindet von der Erdoberfläche. Wie der Dodo auf Mauritius.

Aber irgendwie denkt man dabei doch: Er war schon putzig, der Dodo. Sie war schon pittoresk, die rote Telefonzelle.

Ich hoffe bloß, dass nicht irgendwann jemand sagt: Man konnte schon toll Fische drin einwickeln – in die Zeitung….

Weiterlesen