In einem sehr schönen Blogbeitrag, den ich erst jetzt entdeckt habe, beschreibt der amerikanische Autor und Journalist Jeff Jarvis, wie er jüngst sein Leben auf den Kopf gestellt hat. Jarvis galt früher als glühender Anhänger des Geräte-Universums von Apple: Dank der Segnungen der Synchronisationssoftware „iCloud“ kann man hier seine Musik, Filme und sonstige Dokumente über so verschiedene Gerätegattungen wie iPhone, iPad und Macbook jederzeit konsistent halten. Solange man Software von Apple benutzt, funktioniert das auch ganz prima.
Doch mittlerweile gibt´s dafür auch was von Google: Egal ob Handy, Tablet oder Notebook – zumindest in den USA (und mit einem amerikanischen Google-Account) geht eigentlich noch mehr als bei Apple. Aus Jarvis´ Sicht sind die wesentlichen Vorteile:
- Man braucht für die „Chromebook“ genannten Notebooks mit Googles „Chrome OS“ eigentlich gar keine Software, weil alles im Browser läuft
- WEIL alles im Browser läuft, kann man neu hinzugekommene Geräte (oder auch fremde Geräte) nach Eingabe des eigenen Google-Accounts im nullkommanix synchronisieren
- Das Speichern aller Daten in der Cloud sorgt dafür, dass nichts mehr verloren gehen kann.
- Die Google-Geräte sind bei gleicher (gefühlter) Leistung deutlich billiger.
Der eigentlich spannende Punkt an der Geschichte aber ist jender: Vorsichtigt geschätzt sind mindestens 80 Prozent der Funktionen im Apple- und im Google-Universum völlig identisch. Das Ganze funktioniert aber jeweils nur im Zusammenspiel mit dem eigenen Ökosystem. So macht etwa Google Mail eigentlich keinen rechten Sinn, wenn man es auf einem iPhone betreibt.
Die beiden großen Spieler (und mit Amazon gibt es sogar vielleicht noch einen dritten) schicken sich offenbar an, die Dinge immer weiter auf die Spitze zu treiben. Der Nachteil für uns Verbraucher ist: Wir müssen uns für einen von ihnen entscheiden – und aus heutiger Sicht ist für mich nicht absehbar, welches der Richtige ist.