Japan: Das Ende des Fernsehens

Die Katastrophe in Japan macht es mal wieder deutlich: Fernsehen war gestern.

Gerade heute, da sich die Lage im offenbar havarierten Atomkraftwerk Fukushima fast minütlich ändert, hat TV keine Chance: Während heute-Nachrichten und das angehängte Special laufen, ändert sich die Situation ständig. Die zeitlich asynchronen Formate im Fernsehen können das nicht abbilden.

Stattdessen erlebt das Radio eine erstaunliche Renaissance: Bayern 5 und ähnliche News-Kanäle bringen ihre Hörer, die z. B. wie ich heute im Auto unterwegs sind, viertelstündlich auf den neuesten Stand. Die Redaktionen dort machen einen tollen Job.

Und das Fernsehen? Es wandert ins Web. Meine halbe Twitter-Timeline war heute vom ZDF dominiert. Alles, was im angestammten „Vertriebskanal“ Fernsehen nicht abbildbar ist, findet in den Sozialmedien mühelos statt.

Das ist einerseits eine Blaupause für die Zukunft – andererseits stellt sich akut die Frage, ob man für Twitter und Facebook die riesigen Apparate der öffentlich-rechtlichen Sender überhaupt braucht. Die wahrscheinliche Antwort lautet: Nö.

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