Das Ende des Surfers

Mist. Webdesign-Guru Jacob Nielsen hat jetzt rausgefunden, was wir alle schon irgendwie geahnt haben: Die Leute wollen nicht surfen.

Sie wollen auf Webseiten einfach nur das erledigen, was sie sich vorgenommen haben.Unser aller Versuche, Webdesign so zu machen, dass der User möglichst viel klicken muss, sind also eine ganz, ganz schlechte Idee.

Die Frage ist bloß, was diejenigen Anbieter machen sollen, die nun mal von der Reichweite ihrer Sites (bzw. von der Werbung) leben. Sicher nicht weiterhin dem Diashow-Wahn verfallen, den Kollege Niggemeier immer so schön anprangert. Anders gesagt: Es bleibt weiterhin schwierig, den Spagat auszuhalten zwischen Klickmaschine und Userservice.

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Wer braucht Stayfriends, wenn man auch Xing haben kann?

Also, „Stayfriends“ verschickt ja dauernd so nette E-Mails. Nach dem Motto: „Bei Stayfriends hat sich ein Klassenkamerad von Ihnen eingetragen“. So generiert man natürlich Traffic.

Auch heute früh kam wieder so eine Mail: Es gebe jetzt also ein Klassenfoto, auf dem ich drauf sei (zweite Reihe von oben, zweiter von rechts, falls es jemand interessiert). OK, ich bin ein neugieriger Mensch.

Also sofort hingeguckt. Und sofort enttäuscht gewesen, wieder mal: Man kann nämlich auf „Stayfriends“ überhaupt nix machen.

Gut, man sieht ein paar Namen von den Leuten, aber wenn man dann draufklickt, sieht man nur, was man alles machen könnte, wenn man dafür bezahlen würde: Profilfotos anschauen, Mails schicken, Lebensläufe lesen.

Aber so: Alles gesperrt.

Also, das ist mir zu langweilig. Da lob ich mir mein Xing. Wenn ich nämlich dort die Namen meiner Klassenkameraden eingebe, finde ich sofort die Hälfte. Mit Bild, Lebenslauf, Kontakten und allem Pipapo.

OK: Auch für Xing zahle ich. Allerdings sowieso schon. Weil es mir Nutzwert bringt für den Job. Man kann Bewerber ein bißchen ausspionieren, gucken, wen Kollegen so alles kennen – und tatsächlich bringt es manchmal nützliche neue Geschäftskontakte. Und natürlich ist es geil für Berufsneugierige wie mich.

Ich muß aber sagen, dass Xing erst seit dem Zeitpunkt so richtig Spaß macht, da sie diese „Neues aus meinem Netzwerk“-Rubrik eingeführt haben. Da sieht man, wer von den eigenen Kontakten ein neues Foto reingestellt, einen neuen Kontakt bestätigt oder den Job gewechselt hat. Das motiviert, immer wieder hinzuklicken.

Eine solche Klickmotivation hat Stayfriends bis dato nicht hinbekommen. Das ist der entscheidende Punkt, und deshalb wird das Ding mittelfristig sterben. Wer weiß: Vielleicht wird´s von Xing gekauft. Wäre nett und würde mein Problem lösen.

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