Mein Restaurant – was aus den Kandidaten wurde

Auf Anregung der Kollegin Vizekönigin habe ich mich nochmal damit beschäftigt, welche Spuren die (ehemaligen) Kandidaten von „Mein Restaurant“ im Internet hinterlassen haben.

Im Grunde ist es ja gut, dass diese Leute keine Desperados sind, deren letzte Chance auf ein auskömmliches Leben die Kandidatur bei Vox ist. Gut, dass die Kölner Kay und Bita mit ihrer Kinder- Boutique eine feste Einnahmequelle haben. Gut, dass die Hamburgerin Conny Graurock als Diplom-Gesellschaftswissenschaftlerin und Kommunikationsgrafikerin weiterhin in ihrer Lüneburger „Zahnrad-Agentur“ arbeiten kann. Mit ihrer „Champagner-Meditation“ und dem „Mallorca-Eventpass“ hat sie sogar noch weitere Standbeine. Gut, dass Sohn Hannes, der laut seinem Xing-Profil immer noch im Restaurant „Heidekrug“ angestellt ist, sicher immer einen Herd finden wird, an dem er kochen kann.

Das alles finde ich besser, als wenn bei „Mein Restaurant“ nur gescheiterte Existenzen mitgemacht hätten, die in ein tiefes schwarzes Loch fallen, wenn sie nicht gewinnen. Wenn das so gewesen wäre, hätte man dem Sender Vox schwere Vorwürfe machen müssen. So aber bin ich beruhigt. Denn eigentlich alle Paare, die mitgemacht und verloren haben, sind in ihrer Existenz nicht unmittelbar bedroht. Und: Vieles spricht dafür, dass sie auch alle wußten, worauf sie sich eingelassen haben.

Der Vollständigkeit noch ein paar Fundstellen zu den Kandidaten: Der Leipziger Markus Gröll (Ex-Tessa Nova) ist offenbar als Texter für den sächsischen „DJ Rockstroh“ tätig, was ich allerdings bis dato nicht wasserdicht beweisen kann. Dafür spricht eine Nennung des Namens „Markus Gröll“ auf einer einschlägigen Website.

Zu den beiden Wahl-Berlinern Lena und Martin: Martin Berg hat leider einen Allerweltsnamen und einen (sorry!) Allerweltsberuf (Architekt), daher habe ich im Web bis dato keine Spuren von ihm finden können. Martins (Ex?) LAB Lena Katerbau taucht zumindest in der Internet Movie Database auf – allerdings lediglich mit dem Verweis auf einen Amateurfilm, in dem sie eine Nebenrolle spielte.

Weiterlesen

Gordon Ramsay – ein Google-Experiment

Haben Sie sich schon mal gefragt, was passiert, wenn man bei Google mal NICHT nur auf die ersten drei Links in der Suchergebnisliste klickt, sondern einfach nochmal weiter schaut?

Genau. Ich nämlich auch.

Also habe ich einfach mal bei Google das Suchwort „Gordon Ramsay“ eingegeben. Die ersten Suchergebnisse sind völlig banal: Wikipedia, Ramsays Homepage, usw.

Viel lustiger ist da schon, was man findet, wenn man mal auf Seite 10 der Suchergebnisse vorblättert. Als da wären:

„Save.tv“ ein richtig lustiger Online-Videorecorder, natürlich bereits voreingestellt mit der nächsten Gordon-Ramsay-Kochsendung. Nett!

Die „Huffington Post“ mit einer richtig schönen Klatsch-und-Tratsch-Geschichte über eine angebliche Affäre Ramsays. Der Text ist von Ende November, also nicht wirklich out of date.

„Channel 4“, der britische TV-Sender, auf dem Ramsays Kochsendungen laufen, hat eine eigene Ramsay-Homepage mit vielen Infos zu den Sendungen und einer kleinen Rezept-Datenbank aufgebaut. Warum kommt sowas bei Google erst auf Seite 10????

News Aktuell mit einer auch nicht wirklich uninteressanten Pressemeldung über ein Ramsay-Interview.

Fazit also: Leute, blättert bei Google auch einfach mal weiter. Es lohnt sich!

Weiterlesen

Gordon Ramsay: Hell´s Kitchen

Derzeit immer Sonntags auf meinem Lieblingssender Dmax: Gordon Ramsay und „Hell´s Kitchen“. Da kochen (anfangs) acht offenbar willkürlich gecastete Menschen in einem Studio-Restaurant um die Wette. Dann wird „Zehn kleine Negerlein“ gespielt.
Am Ende bleibt einer übrig, der dann auf Senderkosten ein eigenes Restaurant eröffnen darf.
Ich sehe da massive Parallelen zu „Mein Restaurant“, derzeit immer dienstags und Freitags auf Vox mit ähnlichem Konzept: Fünf Pärchen (darunter einmal Mutter und Sohn) dürfen auf Senderkosten ein Restaurant aufmachen. Dann wird ihre Arbeit bewertet, am Ende dürfen die Zuschauer abstimmen, wer jeweils rausfliegt. Am Ende bleibt ebenfalls ein Paar übrig, das dann sein Restaurant weiter betreiben darf.
Ich gebe zu: Das ist alles recht spannend. Aber irgendwie auch ziemlich menschenverachtend, vermutlich relativ stark manipuliert. Und irgendwie hoffe ich, dass es sich bald totläuft.

Weiterlesen

Von Gordon Ramsay lernen

Lese gerade den zweiten Teil (der erste folgt dann später) der Biografie von Gordon Ramsay. Kennen Sie den? Koch. Spitzenkoch (Schnelle Sterneküche). Betreibt Englands bestes Restaurant („Gordon Ramsay“) in London. Und noch ca. 17 weitere in England, Dubai, USA und vermutlich auf dem Mars.

Ich finde nach ca. 60 Seiten Lektüre: Von (Chef-)Köchen kann man viel lernen. Die wissen, wie man unter Stress strukturiert arbeitet. Sie können kalkulieren. Sie verstehen was von Marketing („Dialog von Meeresfrüchten an Kräuter-Schäumchen“ statt „gebratene Fische mit Petersilie-Sahne-Soße“).  Sie müssen Menschen führen, und zwar teilweise relativ zwielichtige Gestalten. Und sie dürfen nicht stillstehen, denn spätestens nach zwei Wochen mit der gleichen Speisekarte fangen die Gäste an zu gähnen.

Besonders spannend finde ich, wie es Ramsay geschafft hat, ein „Imperium“ aufzubauen. Im Grunde nämlich ganz einfach: Gute Leute finden, sie fördern, sie am Erfolg teilhaben und eigenverantwortlich arbeiten lassen.

Also: Ein prima Lehrstück in Sachen Personalführung, und überhaupt ein sehr spannendes Buch: Gordon Ramsay, „Playing with Fire“

Ein Interview mit dem Meister gibt es hier:
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=bOX5XoW2EEI]

Weiterlesen

The Soul of a Chef

Lese gerade „The Soul of a Chef“ von Michael Ruhlman. Tolles Buch über Kochen und über Köche.

Los gehts ein bißchen langweilig mit einem Kapitel über die „CIA“, äh, also in diesem Falle steht die Abkürzung für „Culinary Institute of America“. Eine Sache, die eigentlich nach Deutschland gehörte (und offenbar arbeiten tatsächlich extrem viele Deutschstämmige da), nämlich eine staatliche Stelle für die Ausbildung und Zertifizierung von Köchen. Gähn. Also so sachen wie: Kann jemand von Hand zehn Scheiben Foie Gras schneiden, die exakt gleich dick sind? Das interessiert ja im Grunde niemanden.

Herzstück des Buchs ist das Kapitel über Thomas Keller, den legendären Koch des ebenso legendären „French Laundry“ im Napa Valley  (berühmtestes Gericht: ein kleines Kügelchen Lachstatar mit rotem Zwiebelconfit in einer Mini-Eiswaffeltüte).

Sehr kompetent geschrieben und mit vielen Einsichten in das Leben von Keller und dessen Küchen-Philosophie. So Sachen wie: Warum ist es wichtig, die Kalbsknochen zu blanchieren und das Gemüse zu schälen, bevor man einen Fond draus macht? Warum sollte ein Koch in der Lage sein, die Tiere, deren Fleisch er zubereitet, auch selbst zu schlachten?

Und natürlich: Wie wird man Spitzenkoch?

Das Ganze sehr spannend geschrieben und, wie der Engländer so schön sagt: un-put-downable. Einziger Nachteil: Man muß beim Lesen immer was zu Essen bereitliegen haben.

Weiterlesen