Apple iOS: Mit der GEMA zurück in die Steinzeit

Wer – wie ich – vergangenen Donnerstag nacht viele Stunden damit zugebracht hat, seine Apple-Gerätschaften auf iOS5 bzw. die aktuellste Lion-Version upzugraden, war vielleicht auch ebenso wie ich am Freitag herb enttäuscht: Das, was in den USA eigentlich Kernstück der wohl letzten großen Innovation zu Lebzeiten von Steve Jobs war, gibt es in der deutschen Version gar nicht: Die automatische Synchronisation aller Audio- und Video-Inhalte zwischen allen Geräten, die auf einen bestimmten iTunes-Nutzer registriert sind.

Während Amerikaner munter Musik hören und Videos schauen, bis die Schwarte kracht, gucken Deutsche: in die sprichwörtliche Röhre.

Schuld daran ist wieder einmal eine Organisation, die sich schon länger nur noch damit hervortut, Innovationen zu verhindern, um damit eine eigentlich längst scheintote Musikindustrie noch ein bißchen länger am Geld-Tropf und damit am Leben zu halten: Die GEMA.

Jener saubere Verein, der von Friseursalons überhöhte Gebühren verlangt, wenn dort ein Radio läuft, und von Webvideo-Filmern fünfstellige Beträge fordert, wenn die ihren Lieblings-Song zur Untermalung unter ein selbstgedrehtes Video legen – jener Verein also hat durch seine bloße Existenz und sein Gebaren in der Vergangenheit verhindert, dass Apple die Synchronisation auch hierzulande anbiete.

Wie Golem.de heute berichtet, geht das so weit, dass sich Apple wohl noch nicht einmal getraut hat, mit der GEMA überhaupt zu reden – stattdessen hat man das Synchronisations-Feature stillschweigend aus der Software getilgt.

Natürlich ärgert ich das maßlos, weil es einen enormen Komfortverlust bedeutet: Wegen der ewiggestrigen GEMA-Nasen muß ich weiterhin ewig und mühsam meine Musik via Kabel oder Netzwerk zwischen den Geräten hin- und herschieben.

Aber das ist noch gar nicht der eigentliche Punkt. Der Punkt ist, dass Entwicklungen wie iOS5 wegweisende Innovationen sind. Und dass Deutschland, dessen einziger Rohstoff nun mal Innovationen sind, auf diesem Wege genau davon abgeschnitten wird.

Ich sage deshalb, obwohl das natürlich vergeblich sein wird: GEMA, es reicht.

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