Wie Printmedien von der Musikindustrie lernen können

Tim Renner. Kennt jemand noch Tim Renner? Richtig: Das war so ein junger Typ, der mit gefühlt noch nicht mal Mitte 20 schon Chef von Universal Music war. Leider zum falschen Zeitpunkt, nämlich vor rund 10 Jahren.

Tim Renner gibt es noch, er leitet jetzt die Firma „Motor Entertainment“, macht also immer noch in Musik. Und heute hat er bei kress.de erzählt, wie das so war mit der Musikindustrie und wie es deshalb vielleicht bald wird mit den Printmedien, die ja einen ähnlichen Paradigmenwechsel Richtung digitale Welt erst noch vor sich haben.

Eine Aussage Renners sollte dabei zu denken geben: „Es hat noch nicht mal richtig angefangen!“. Und: Renner sagt, Zeitungen und Zeitschriften sollten sich nicht in Nebengeschäften verzetteln, sondern sich ausschließlich und mit Vorrang darum kümmern, ihr Hauptgeschäft in die digitale Zeit zu transferieren. Insofern: Recht lesenswert, das Ganze.

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Kindle: Amazon bietet E-Books zum Mieten

Da hat mal jemand nachgedacht: Nach einer Meldung von golem.de von heute bietet Amazon in den USA künftig E-Books für das hauseigene Lesegerät „Kindle“ auch zum Mieten an. Allerdings (vorerst?) nur auf den Bereich der Schulbücher begrenzt – bis zu 80% des normalen Buchpreises soll man hier sparen können.

Mich wundert, dass bis dato noch niemand auf die Idee gekommen ist. Obwohl: Natürlich ist es für die Verkäufer schöner, ein Buch zum vollen Preis zu verkaufen, als es für nur ein Fünftel davon vermieten zu müssen. Allerdings war die Weigerung, auf Kundenwünsche einzugehen, einer der dicksten Sargnägel der Musikindustrie, die jahrelang ja ebenfalls lieber CDs verkaufen als legale Downloads anbieten wollte.

Im Filmbereich dagegen ist die Mietmöglichkeit längst Standard; ich nutze sie z. B bei iTunes sehr gerne – denn: Wieviele Filme sind es schon, die man wirklich mehr als einmal anschaut?

Also: Die Initiative von Amazon ist so lobenswert wie logisch. Ärgerlich ist nur, dass das neue Verfahren zunächst nur in den USA und nur für Schulbücher verfügbar sein soll. Das muß sich schnell ändern – und dann könnten E-Books einen wahren Popularitäts-Schub erleben.

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