Cuil revisited

Screenshot Cuil
Screenshot von Cuil

Nach einigen Monaten Pause heute mal wieder bei „Cuil“ vorbeigeschaut. Dem mit vielen Vorschußlorbeeren bedachten Suchmaschinen-Projekt einiger Ex-Mitarbeiter von Google.

Inzwischen hat Cuil angeblich mehr als 124 Milliarden Dokumente indiziert; gestartet war man im Sommer mit 32 Mia.

Mein einfacher Kurztest: „nordbayern“ als Suchbegriff eingegeben und geguckt, was kommt. Erstmal viel: über 103.000 Suchergebnisse. Auf der ersten Seite leicht bizarres: Ein Verweis auf die Wikipedia-Seite des Fussballclubs FC Bayern Hof, an allererster Stelle die Autobahndirektion Nordbayern, dann noch die „Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind“ und eine Site namens „www.neue-materialien.com“ – es geht hier um ein „Kompetenzzentrum“ in Bayreuth.

Also das versteh ich schon mal  alles nicht so ganz, weshalb das die relevantesten Seiten für den Begriff „nordbayern“ sein sollen.

Und natürlich fehlt die Seite, die mir beruflich besonders am Herzen liegt: www.nordbayern.de. Das kommt nicht auf der ersten, nicht auf der zweiten und nicht auf der dritten Suchergebnisseite, mithin also eigentlich gar nicht.

Deshalb sage ich: Cuil ist doof – wenigstens derzeit.

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Qype – eine alte Cross-Marketing-Idee

Heute in der Nürnberger Südstadt: Zufällig komme ich bei der Nürnberger Filiale meines Fürther-Lieblings-Spaniers vorbei (Bodega Don Ramon. Wer Tapas mag: Hingehen! Das ist ein Befehl!). Im Kasten mit der Speisekarte ein kleiner Aufkleber: „Qype: Wir sind dabei!“.

OK, die Idee ist so alt wie das Internet: Hinweis via Aufkleber in der richtigen Welt auf eine Webseite in der virtuellen Welt.

Das Überraschende: Qype ist nicht etwa ein lokaler Dienstleister, sondern ein bundesweites Bewertungsportal mit Google-Rahmenvertrag. Deswegen z. B. findet man bei Google Maps bei einer Suche nach Nürnberger Restaurants ZUERST die Qype-Einträge und dann die Sachen aus der Lokalpresse.

Wer dann allerdings bei Qype reinschaut, findet – na ja, nicht wirklich was richtig tolles. Drei Bewertungen des „Don Ramon“, allerdings eine davon über ein völlig anderes Restaurant, eine mit Bezug auf die Fürther Filiale, also praktisch nutzlos. Der einzige „echte“ Eintrag ist von Dezember 2007. Also: na ja.

Dagegen hat die lokale Presse auf ihrer Web-Plattform www.nordbayern.de weit Besseres zu Bieten: Nicht weniger als 20 recht qualifizierte User-Bewertungen. Aber dort sitzt ja schließlich auch eine Redaktion, die alle Einträge prüft. Aufwändig, aber letztlich für den User viel besser.

Aber das ist ja auch so ein Kern-Problem im Web: Die Aufmerksamkeit bekommen die großen Portale, aber die wahre Qualität findet sich oft woanders.

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