Boris gegen Pocher, oder: soziale gegen „alte“ Medien

Leider habe ich es selbst nicht live mitbekommen und mußte es heute nachlesen: Gestern nacht haben sich Boris Becker, Oliver Pocher und (zeitweise) Jörg Kachelmann einen schönen Streit geliefert (Thema: Beckers Ex-Kurzzeitfreundin Sandy Meyer-Wölden, die inzwischen mit Pocher verheiratet ist). Das Interessante daran: Die drei Promis stritten nicht beim Prosecco am Rande irgendeiner Filmpreisverleihung in einer dunklen Ecke unter sich – sie taten es öffentlich auf Twitter.

Damit zeigt sich einmal mehr, wie sehr sich die Welt verändert hat durch die sozialen Medien: Promis brauchen eigentlich keine andere mediale Bühne mehr als diese.

Es gibt allerdings noch einen weiteren (möglichen) Hintergrund für die Geschichte: Becker hat ein Buch geschrieben (oder schreiben lassen), und das möchte er natürlich auch gerne möglichst vielen Leuten verkaufen. Früher mal hätte er dazu in den klassischen Medien auftreten müssen, vom Frühstücksfernsehen bis zur Late-Night-Show. Doch heute sind mehr als 200.000 Follower auf Twitter – wenn nicht genug, so doch eine recht ordentliche Reichweite. Und die erzielt unser Boris ganz alleine, ohne die Hilfe der Medien. Denen bleibt – siehe den oben zitierten Spiegel-Online-Bericht, nur noch eines übrig: Nachplappern, was bereits gesagt ist. Die Berichterstattung ÜBER das, was in den sozialen Medien los ist, wird auf Dauer aber nicht genug sein.

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