Printcasting – eine Revolution?

Beim immer lesenswerten Steve Outing eben einen Hinweis auf ein Projekt der Knight Foundation, das eine echte Revolution der Medienbranche bedeuten könnte: Printcasting.

Die Idee dahinter: Jeder, der möchte, kann selbst erstellten Content (in diesem Falle print-taugliches, also Texte und Bilder) auf einen Server hochladen. Dort läuft eine Software, die offenbar mehr oder weniger automatisch daraus ein Layout erstellt. Ähnliches hat man ja vor Jahren schon beim Handelsblatt gesehen, damals allerdings noch voller Kinderkrankheiten.

Das Ergebnis ist ein PDF, dass dann entweder das System oder man selbst an „Abonnenten“ verschicken kann, die es sich wiederum am heimischen Tintenstrahler ausdrucken.

Ich sehe da einerseits einen riesen Charme. Denn für den, der sich ein bißchen auskennt, bietet so ein Print-Format für, sagen wir mal, einen Blog, enorme Vorteile: Man kann wichtige Themen zum „Aufmacher“ machen und daneben „Kurzmeldungen“ stellen – zu schweigen natürlich davon, dass sich „Print“ ganz einfach besser liest als Bildschirm.

Für Zeitungsverlage könnte das Ganze auch eine Chance sein: Was spräche eigentlich dagegen, in so einen „Printcast“ auch sowas wie „gedruckte RSS-Feeds“ von Zeitungen (oder aus anderen Quellen) mit einzubinden.

Im Printcast meines Blogs wären natürlich „Nürnberger Nachrichten“ und „Nürnberger Zeitung“ mit drin, dann vielleicht die „Süddeutsche“, der „Spiegel“. Aber auch die Buzzmachine, Steve Outing und Robert Basic.

Allerdings: Auch dies wäre eine Ausprägung der von Chris Anderson postulierten „Free Economy“ – mithin: Keine Ahnung, wo hier das Geschäftsmodell wäre. Oder halt, EINE Ahnung hätt ich schon: Wenn das Verwenden von Content daran gebunden wäre, dass man aus dem betreffenden Medium gleichzeitig Anzeigenmaterial übernehmen muß – dann könnte es Sinn machen, wenn sich Verlage an einem solchen Modell beteiligen würden.

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Es war einmal: Der Brockhaus

Mein Brockhaus
Mein Brockhaus

Eigentlich hat mich „Xing“ auf das Thema gebracht. Es ist nämlich so, dass eine Schulkameradin von mir (Abschlußklasse 1987!!!) dort drin ist mit der Stellenbeschreibung „Brockhaus online“. Also, denk ich mir da, das ist doch ein Widerspruch in sich. Entweder Brockhaus, oder online.

Nun steht im Regal rechts hinter mir die 12bändige Ausgabe (erstanden von meiner aufopferungsvollen Mutter zwischen 1978 und 1985), in die ich – ich gestehe – seit Minimum 15 Jahren nicht mehr reingeschaut habe.

Aber irgendwie ist es schon sehr traurig. Also, dass die Firma Brockhaus vor kurzem beschlossen hat, den Laden zuzusperren und nur noch online präsent zu sein. Ungefähr so wie die Nachricht damals, dass British Telecom die roten Telefonhäuschen abschafft. Also: Etwas, das man nicht wirklich braucht, verschwindet von der Erdoberfläche. Wie der Dodo auf Mauritius.

Aber irgendwie denkt man dabei doch: Er war schon putzig, der Dodo. Sie war schon pittoresk, die rote Telefonzelle.

Ich hoffe bloß, dass nicht irgendwann jemand sagt: Man konnte schon toll Fische drin einwickeln – in die Zeitung….

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