Reisebüro mit schlauem Marketing

Reisebüro an der Mauthalle

Darf ich mal ein Geheimnis verraten: Ich halte Reisebüros eigentlich für überflüssig. Wenn ich da hingehe und eine Frage habe, dann gucken die Menschen meistens eh bloß in den Computer. Das kann ich daheim auch. Was ich wirklich von einem Reisebüro brauche sind: gute Tipps. Ich will nicht irgendein Viersterne-Hotel, ich will eins, bei dem meine persönlichen Vorlieben (lecker Essen, keine Kinder, bestimmte Sportmöglichkeiten) bedient werden. Das darf dann auch was kosten. Denn Urlaub hat man ja eh immer zuwenig, dann soll´s auch Spaß machen.

Aber im Reisebüro wird auf meine Fragen hin meistens nur auf irgendeinen depperten Tui-Katalog verwiesen. Ich will aber keine Kataloge lesen, ich muß arbeiten. Damit ich dann irgendwann den Urlaub bezahlen kann.

Da hat mich heute in der Mittagspause ein Reisebüro in der Nürnberger Innenstadt schwer begeistert: Im Schaufenster Fotos von allen Mitarbeitern, drunter der  Satz „Ich war für Sie unterwegs:“, und dann eine Liste, welche Urlaubsziele der betreffende Mitarbeiter schon besucht hat.

Das finde ich klasse.

Da weiß ich nämlich gleich: Für die Malediven ist der Herr König der Experte, aber über Lanzarote brauch ich ihn nicht fragen.

Und: Das Reisebüro bekommt für mich als potenziellem Kunden, der ich bloß ganz arglos auf der Straße vorbeischlendere, schon jetzt einen Namen und ein Gesicht.

Und wir sind wieder beim zentralen Punkt meines geschätzten Kollegen Hermann Hohenberger: Es geht um Empfehlungen. Auch und gerade bei Reisebüros. Wer sie nicht liefern kann, sondern bloß in Katalogen blättert, der wird früher oder später verlieren gegen Holidaycheck und Co.  Aber dieses Reisebüro hat ne echte Chance.

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