Yougosocial: Neuer Ansatz für Social Media

Eine neue Gefahr zieht herauf für das Kerngeschäft der Zeitungsverlage: „Yougosocial“ ist ein neues Social Network aus den USA, dessen Ansatz sogar noch radikaler ist als beispielsweise der von Facebook: Alles, was man im Web so macht, könnte man doch seinen „Freunden“ mitteilen wollen, ist der Grundgedanke. Und das bezieht sich eben auch auf die klassischen Rubrik-Anzeigen, also Stellen, Kfz, Bekanntschaften und Immobilien (s. Screenshot). Yougosocial integriert also neben einer Musik- und einer Videoplattform auch – wie es so schön heißt – „getargete“ Rubrikanzeigen auf seiner Plattform.

Nun kann man zweierlei einwenden.

Erstens hat „Yougosocial“ noch keine 10.000 Mitglieder, ist also selbst verglichen mit kleineren deutschen Zeitungsportalen noch ein Zwerg. Aber erstens kann sich das rasch ändern, und zweitens ist nicht gesagt, dass selbst bei einem Mißerfolg der Plattform ganz einfach Wettbewerber wie Facebook die guten Ideen übernehmen.

Zweitens gibt es ja schon längst Stimmen, die dem Ende der Rubrikenmärkte deshalb das Wort reden, weil heute bereits jeder, der z. B. ein Auto zu verkaufen oder eine Stelle zu besetzen hat, diese Tatsache auf Twitter, Facebook, Xing und Co ganz einfach kostenlos posten kann. Schön – aber diese Tweets und Facebook-Posts sind „Push“, nicht „Pull“. Ich bekomme sie also nicht dann, wenn ich sie gerade brauche – sondern dann, wenn der Absender etwas braucht.

„Richtige“, integrierte Rubrikenmärkte wie bei Yougosocial bedienen dagegen auch den „Pull“-Aspekt des Themas. Und deshalb, siehe oben: Eine weitere Gefahr für die Zeitungsverlage.

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