„Wikileaks“ wird lokal

Heute bei Jeff Jarvis gelesen: Einer seiner Journalismus-Studenten in New York hat eine Idee umgesetzt, die eigentlich auf der Straße lag: ein lokales „Wikileaks“ unter der Adresse http://localeaks.com.

Das Ziel ist ganz einfach: Auch Lokalzeitungen sollen in den Genuß von Tipps und Hinweisen aus der Bevölkerung oder auch von Insidern kommen. Als User kann man auf Localeaks anonym Daten uploaden und außerdem bestimmen, an welche Lokalzeitungen der Tipp gehen soll.

Gut, man kann jetzt fragen: Weshalb machen die Zeitungen das nicht selbst? Dafür mag es viele Gründe geben. Aus Sicht potenzieller Tippgeber hat die Konstruktion mit „Localeaks“ aber einen entscheidenden Vorteil: Es gibt eine „dritte Instanz“ zwischen dem Tippgeber und dem Medium, damit hat das Medium keinen Zugriff auf Metadaten wie z. B. die IP-Adresse des Tippgebers, sodass Tipps wirklich anonym abgegeben werden können. Natürlich nur so lange, wie Localeaks selbst die Geheimhaltung und den Datenschutz ernst nimmt.

Eigentlich bleiben nur zwei Fragen offen:

  1. Warum ist keiner früher auf diese Idee gekommen?
  2. Weshalb macht Localeaks ein Amerikaner und kein datenschutzverrückter Deutscher?

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