Das Überall-Hier-Jetzt-Internet

Ich hab mir da mal ein paar Gedanken gemacht. Nach meinem Eindruck tut sich im Moment Gewaltiges mit dem Internet. Das Internet, das wir aus den letzten knapp 15 Jahren kennen, wandelt sich immer stärker – auch das, was wir gemeinhin „Web 2.0“ nennen, ist im Wandel. Ich sehe da drei große Trends:

1. Das überall-Internet

Eigentlich banal, aber es ist halt so: Mein Auto kann Internet. Mein Handy kann Internet. Mein Kindle (kommt hoffentlich Ende der Woche) kann (theoretisch) auch so eine Art Internet. Mein Netbook könnte Internet, wenn ich eines hätte (ein Netbook). Und das Web stllt sich darauf ein, indem Ortsinformationen und auch ortsbezogene Informationen eine immer stärkere Rolle spielen. Also: Die neue twhirl-App fürs iPhone kann auf einer Google-Map anzeigen, wo sich die nächstgelegenen Twitterer befinden; Aka-Aki baut genau auf diesem Thema eine ganze Social-Networking-Plattform auf.

2. Das hier-Internet

Womit wir beim zweiten Punkt wären: „Überall“ interessiert mich, „Hier“ interessiert mich viel mehr. Wenn ich mit dem iPhone während der Mittagspause im Café sitze, will ich wissen, was gerade um mich herum geschieht und ob der Nachbar am Nebentisch eventuell ein Twitter-Kollege ist. Ich will wissen, ob die Apotheke, die auf meinem Rückweg ins Büro liegt, gerade Mittagspause hat. Ich will wissen, welche Restaurants im Umkreis liegen und wie sie von ihren „Usern“ (oder heißt es „Gästen“?) bewertet werden. Das alles hat ganz viel mit dem „Hier“ zu tun, aber noch etwas:

3. das jetzt-Internet

Natürlich interessiert mich das alles in Echtzeit. Wie gesagt: Hat die Apotheke JETZT Mittagspause. Ist beim Italiener nebenan JETZT Happy Hour, demonstrieren JETZT Gewerkschaftler vor der Lorenzkirche. Der Zusammenhang zwischen „hier“ und „jetzt“ ist dabei nicht zwingend. Wenn wir die heutige Nachrichtenlage anschauen, dann interessiert mich das Thema „Quelle“ JETZT, auch wenn es nicht unbedingt „hier“ ist. Umgekehrt geht es auch: Wenn ich vor der Sebalduskirche stehe, will ich vielleicht auch abrufen können, wie die zerstörte Kirche unmittelbar nach dem Krieg aussah oder ähnliches. Das ist dann alles andere als JETZT, dafür durchaus „hier“.

Zusammenfassend glaube ich: Es macht derzeit sehr viel Sinn, über das Internet nachzudenken in den drei Kategorien „überall“, „hier“ und „jetzt“. Viel Spaß dabei!

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