Kleiner Twitter-Frust

Ich glaube, meine Flitterwochen mit Twitter sind erstmal vorbei. Kriege in letzter Zeit vermehrt Tweets wie „Mir ist irgendwie langweilig“. Ach nee. Also, das muß ich wirklich wissen….

Auch der Herr Obama tweetet (twittert?) eigentlich immer dasselbe, nämlich „bin heute in X-Stadt und halte Vortrag über Thema Y. Videostream dazu unter www.xy.com“. Das wird auf die Dauer auch ein bißchen öd.

Also, ich habe jetzt zwei Fragen an Twitter.

  1. Kann man damit wirklich relevante Reichweite erzielen, um das Ding z. B. für politische Kampagnen zu nutzen?
  2. Wie soll sich Twitter refinanzieren? Wieder mal Werbung? Ich weiß nicht. Das Format mit den 140 Zeichen ist doch sehr eingeschränkt. Und welcher Werber möchte platziert sein zwischen Botschaften wie den oben zitierten? Ähnliches Problem wie bei StudiVZ.

Ich bleib trotzdem erstmal noch dabei. Mal sehen, wie es weitergeht.

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Hilfe – das Internet wächst!

Schlaue Menschen bei Google haben jetzt festgestellt, dass das Internet derzeit ca. eine Billion Websites umfasst. Weil es im Jahr 2000 „nur“ eine Milliarde waren, kann man ausrechnen, dass jede Sekunde 4.000 neue URLs dazukommen.

Schön.

Ja, wirklich schön. Nur nicht für jeden.

Die großen Suchmaschinenbetreiber haben mit dieser Masse tendenziell ein Problem, weil mit der Zahl der Seiten ja auch der Aufwand bei der Suche steigt – und zwar vermutlich nicht gerade linear.

Umgekehrt aber könnte die globale Fülle eine Chance sein für regionale Nischen. Also: Wenn ich was regionales Suche, brauche ich zu Google gar nicht mehr gehen, denn da werde ich mit Angeboten aus Timbuktu (nur mal als Beispiel) zugemüllt.

Ja, ich weiß. Vor zehn Jahren haben wir auch schon mal drüber räsoniert, dass „local search“ doch was ganz, ganz tolles sein müsste. War es dann aber doch nicht. Aber mittlerweile hat sich die Welt verändert, insbesondere ist die regionale Online-Reichweite massiv gestiegen. Also, wie schaut´s aus: probier mer´s nochmal?

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Raus aus dem Web!

Ach, was war das schön vor 10 Jahren: Wenn einen ein Mittelständler fragte, wie er sich einmalig machen und gleichzeitig total innovativ sein kann, gab´s nur eine Antwort: Rein ins Web!

Jede Klitsche mit Internet-Auftritt war anfangs sogar der Lokalpresse eine Meldung wert. Wie sinnvoll aber ein Web-Auftritt für einen Bäcker, Schreiner oder Dönerbräter ist – man sprach am besten nicht weiter drüber.

Aus dieser Zeit gibt es ja auch den berühmten Cartoon, auf dem die Klofrau vom Hauptbahnhof abgebildet ist, dahinter an der Wand ein Schild: „Wir im Internet: www.scheisse.de“.

Aber irgendwie war alles cool, was mit dem Web zu tun hatte. Wer sich zum Webdesigner berufen fühlte, kaufte sich bei Karstadt oder Vobis ein Frontpage, und los ging´s.

Diese Zeiten sind vorbei. Wenn mich heute ein Apotheker, Elektriker oder Pizzabäcker aus dem Bekanntenkreis mit seinen „tollen“ Ideen für seinen Internet-Auftritt belästigt, sage ich meistens:

– Hast Du Dir mal überlegt, was Du eigentlich mit Deiner Homepage erreichen willst?

– Hast Du mal geguckt, was Deine Konkurrenz im Web so macht?

– Was darf Dein Internet-Auftritt den kosten?

– Was willst Du mit Deinem Internet-Auftritt erreichen, das Du auf keinem anderen Weg erreichen kannst?

Wenn die Antwort auf nur eine einzige dieser Fragen „Nein“, „nichts“ oder „weiß nicht“ lautet, dann ist mein Rat klar: LASS ES!

Denn es gibt schon viel zu viele Web-Auftritte wie diese:

http://www.schreinerei-kempf.de/index.html

http://www.flachhuber.de/

http://www.haarkontakt.de/

http://www.wundw-gmbh.de/

http://www.elektro-schlitter.de/

Es ist ja so: Nicht nur, dass solche Web-Auftritte ineffektiv sind, also „nichts nützen“. Es ist schlimmer. Mit solchen Webseiten mache ich mich heute als Unternehmer lächerlich und damit unglaubwürdig – auch wenn (wie sicherlich in allen oben genannten Beispielen) meine Firma in Wahrheit topp ist und eine super Arbeit abliefert.

Das Internet ist heute ein professionelles Medium geworden, also erwartet der User auch professionelle Auftritte. Immer. Diese wiederum kosten leider Geld, und das hat der typische Mittelständler nicht immer bzw. will es nicht ausgeben. Aber dann hat er ein Problem. Denn seine Internet-Seite kann nicht erfolgreich sein, wenn sie auf Balste-Niveau erstellt wurde.

Deswegen ist es wirklich nur gut gemeint, wenn ich sage: Raus aus dem Web! Denn das ist heute das eigentliche Alleinstellungsmerkmal.

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