#rp16 Tag 1 – Bilder

re:publica 2016 BerlinIch war auf der re:publica 2016 in Berlin mit meiner Narrative Clip-Ansteckkamera unterwegs. Die Kamera hat die Optik eines Smartphones eingebaut und macht alle 30 Sekunden automatisch ein Foto. Hier in der Diashow sind die Bilder des ersten Tages. Es begann mit einer (wie immer) langen Schlange vor dem Einlaß zur „Stage 1“, wo der Eröffnungsvortrag stattfand. Dann kamen weitere Seesions, ein Gespräch bei Microsoft, wo ich ein Surface-Tablet zum Testen erhielt, ein Besuch auf dem neuen Freigelände und vieles mehr.

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#rp16 Tag 2 – Bilder

re:publica #rp16 BerlinHier sind die Bilder aus meiner „Narrative Clip“ Ansteck-Kamera vom zweiten Tag der re:publica 2016. Der Tag begann mit einem interessanten Gespräch bei Fotolia. Und natürlich mit dem für mich schon obligatorischen Croissant nebst Espresse, bevor es dann in die Sessions ging. Ebenfalls Standard: Das Treffen mit den Münchner „Iron Bloggern“ mit dem üblichen Füße-Foto. Und das gab es sonst noch für mich am zweiten Tag: Einen etwas seltsamen Vortrag über Weltraum-Recht (wer immer schon mal wissen wollte, ob man ein Grundstück auf dem Mond kaufen kann….), den vergeblichen Versuch, einen Burger zu essen, und eine schöne Abendveranstaltung in der „Digital Eatery“ von Microsoft.

Bildergalerie re:publica #rp16, Teil 1:

Bildergalerie re:publica #rp16, Teil 2:

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Google macht seine Suche mobil-freundlicher

Google neue mobile SucheEs ist eine kleine – und vielleicht sogar: eine große Revolution. Google hat angekündigt, seinen Such-Algorithmus zu ändern. Ab dem 21. April sollen vorrangig solche Seiten weit vorne in den Suchergebnissen erscheinen, die für mobile Nutzung optimiert sind, also z. B. im „Responsive Design“ gehalten sind und keine Flash-Elemente enthalten, die auf Mobil-Geräten nicht dargestellt werden können.

Das alles gilt zwar zunächst „nur“ für die mobile Suche. Aber wie golem.de richtig bemerkt, werden die User Seiten, die sie bei einer mobilen Suche nicht gefunden haben, später auch auf dem Desktop nicht aufrufen. Das bedeutet nichts weniger, als dass die Karten im Suchmarkt neu gemischt werden. SE-Optimierer können sich über viele neue Aufträge freuen.

Das schöne an der Entwicklung ist: Bevorzugt werden zunächst kleinere Webseiten, die ihre Hausaufgaben in Sachen mobiler Optimierung erledigt haben. Das dürfte interessant werden.

Wer übrigens wissen möchte, wie seine Seite in der neuen Mobil-Suche gefunden wird, der kann das hier testen:

https://www.google.com/webmasters/tools/mobile-friendly/

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Google setzt „Recht auf Vergessen“ um

20140530-075138-28298374.jpgEs ist eine kleine Überraschung: nur zwei Wochen nach dem Urteil des europäischen Gerichtshofs zum „Recht auf Vergessen“ im Internet setzt er Suchmaschinenbetreiber Google das Urteil auch schon um. seit gestern gibt es hier ein Formular, das man ausfüllen kann, wenn man bestimmte Seiten aus dem Suchindex von Google gelöscht haben möchte. Freilich ist dafür als Legitimation eine Kopie des Ausweises oder Führerscheins notwendig. Außerdem behält sich Google die Prüfung der Anträge und eine eigene Entscheidung darüber vor. Auf der Seite selbst steht als Begründung zu lesen, man wolle sich und den Antragsteller vor Identitätsdieben schützen.
Eines sollte jedem Antragsteller allerdings klar sein: mit der Löschung bei Google passiert auch „nur“ das. Bei anderen Suchmaschinen wie etwa Microsofts Bing bleibt man weiterhin auffindbar. Und außerdem verschwinden durch die Löschung bei Google natürlich nicht die eigentlichen Webseiten aus dem Netz, auf die Google verlinkt hatte. Es wird lediglich der Link im Google Index entfernt.
Google selbst legt in Person von CEO Larry Page und Aufsichtsratschef Eric Schmidt größten Wert auf die Feststellung, dass man das Urteil des EuGH nach vor nicht gut finde. Schmidt verweist darauf, man habe es bei dem Thema mit Balance aus „Recht auf Vergessen“ und „Recht auf Wissen“ zu tun. Und diese Balance sei mit dem Urteil aus dem Gleichgewicht gekommen.
Da ist sicherlich etwas dran. Und außerdem stellt sich die Frage, ob nun nicht andere Anbieter auf den Plan treten werden, die etwa aufgrund eines Firmensitzes außerhalb der EU das Urteil einfach umgehen können. Unter dem Strich steht zweierlei: einerseits ein für viele sicherlich überraschend gesetzestreues Verhalten von Google. Und auf der anderen Seite ein weiteres Beispiel dafür, dass die Justiz technisch und inhaltlich nicht unbedingt auf der Höhe der Internetzeit angekommen ist.

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Lustig: Facebook versucht zu übersetzen

facebook_translation

Erst wieder am Montag gibt es neue Fotos – ich muss gleich zum Arbeiten

Again on Monday, there are new photos – I must equal to the work (Translated by Bing)

 

Diese wunderschöne Epistel fand ich heute auf Facebook, als ich beim Posting meines Kollegen Matthias J. Lange fast aus Versehen auf den Knopf „Translate“ geklickt habe.

Zum Hintergrund: Seit einiger Zeit benutze ich die englischsprachige Version von Facebook, weil es nur dort die neue „Graph Search“-Funktion gibt, die ich sehr praktisch finde.

Und aus Sicht des „amerikanischen“ Facebook ist ein deutschsprachiges Posting natürlich etwas, das man nicht so einfach stehen lassen kann. Der Ami an sich hat es ja nicht so mit den Fremdsprachen.

Die so genannte „Übersetzung“ wirft jedoch nicht nur ein Licht auf Facebook, sondern auch auf eines des Lieferanten Microsoft, dessen „Bing“-Suchmaschine hier offensichtlich eingebunden wurde.

Das Ergebnis würde jedem Kabarettisten zur Ehre gereichen – und: Wenn auch die NSA mit solchen Übersetzungsroutinen arbeitet, brauchen wir uns um unsere Daten keine Sorgen zu machen.

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Facebook kauft WhatsApp: Das Ende des Datenschutzes

Jetzt wird es wirklich eng. Wie der Tech-Blog re/code meldet, hat Facebook seinen schärfsten Konkurrenten WhatsApp gekauft – für sage und schreibe 19 Milliarden US-Dollar. Zuletzt war immer wieder geunkt worden, Facebook habe – gerade in der jungen Zielgruppe – seine Marktführerschaft im Bereich der Sozialen Netzwerke an WhatsApp abgeben müssen, oder sei gerade dabei.

Mit dem Kauf wiederholt sich eine Strategie, die vor Jahresfrist erstmals sichtbar wurde: Damals hatte sich abgezeichnet, dass immer mehr User statt Facebook das Foto-Netzwerk Instagram benutzten. Und schwupp: Schon hatte Facebook Instagram geschluckt und damit nicht nur einen Konkurrenten vom Markt gefegt, sondern auch einen riesigen Datenschatz an Userdaten und nicht zuletzt den Fotos selbst erworben. Mit „nur“ einer Milliarde Dollar war Instagram jedoch vergleichsweise ein Schnäppchen.

Den WhatsApp-Deal macht aber nicht nur diese Strategie so bemerkenswert. Entscheidend ist auch nicht die Tatsache, Dass Facebook offenbar jeden Preis bezahlen kann, den ein potenzieller Konkurrent aufruft.

Wichtig ist vielmehr ein genauerer Blick darauf, wie WhatsApp Geschäfte gemacht hat.

Erstens: WhatsApp ist nicht komplett kostenlos. Wer den vollen Funktionsumfang nutzen möchte, muß eine geringe Jahresgebühr bezahlen. Das mag zunächst irrelevant klingen, ist jedoch innerhalb der Kostenlos-Kultur des Internets, wie wir es kennen, nichts weniger als ein Paradigmenwechsel. Denkt man diese Methodik auf die Größe von Facebook weiter, dann reden wir hier plötzlich von Milliarden-Umsätzen, die quasi „aus dem Nichts“, nämlich mit bereits bestehenden Usern, erwirtschaftet werden können.

Zweitens: WhatsApp war der schlimmste Datenkrake im Internet – weitaus schlimmer noch als der neue Besitzer Facebook, der ja selbst oft genug wegen seiner umstrittenen Praktiken am Pranger stand. Im Gegensatz zu praktisch allen anderen Online-Diensten kann man bei WhatsApp nur mitmachen, wenn man vorher (!) sein gesamtes Telefonbuch auf die Server des Anbieters hochlädt – was in Deutschland bereits einen eklatanten Verstoß gegen die Datenschutz-Gesetzgebung bedeutet. Streng genommen hat sich also bis dato jeder einzelne deutsche WhatsApp-User bereits mit seinem Beitritt zu dem Dienst strafbar gemacht – was offenbar die wenigsten so richtig gestört hat. Wenn man auch dieses Phänomen auf die gut 30 Millionen deutschen Facebook-Nutzer hochrechnet, bleibt nur noch eine Diagnose: Datensutz – ade!

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Wird WhatsApp das neue Facebook?

In letzter Zeit höre ich in vielen Gesprächen immer dieselbe These: Facebook stirbt, insbesondere die junge Generation – aber nicht nur sie – weicht zunehmende auf den Messaging-Dienst „WhatsApp“ aus. Nach einem Bericht des „Focus“ von Januar hat der Dienst weltweit mittlerweile 400 Millionen aktive (!) Nutzer, in Deutschland sollen es über 30 Millionen sein.

Nun: Nicht neu ist die Erkenntnis, dass es keinerlei Solidarität der Nutzer zu einem bestimmten Sozialen Netzwerk gibt. Ob Friendster, MySpace, StudiVZ oder Lokalisten: Sie alle waren einst mehr oder weniger erfolgreich und sind heute mehr oder weniger in Vergessenheit geraten. Denn: Die User gehen immer dorthin, wo ihr Umfeld bereits ist. Oder anders gesagt: Ein soziales Netzwerk, in dem ich keine Bekannten vorfinde, ist für mich in der Regel völlig unattraktiv.

Derzeit ist das „Netzwerk, wo alle sind“ für die Mehrheit der Menschheit eben Facebook. Aber das muß keineswegs so bleiben. Ich kann zum Beispiel gut verstehen, wenn jemand das Interface von Facebook für völlig überladen und unlogisch hält – das sehe ich genauso. Es ist auch der Grund dafür, weshalb ich Twitter wesentlich lieber nutze als Facebook: Dort ist alles so schön klar und einfach. Wie bei WhatsApp.

Die Plattform hat allerdings (zumindest in Deutschland) ein riesiges Problem: Man kann nicht mitmachen, wenn man nicht zulässt, dass WhatsApp das komplette E-Mail-Adressbuch ausliest. Nur ist genau das nach deutschem Recht leider ein massiver Verstoß gegen den Datenschutz. Damit macht sich streng genommen jeder strafbar, der bei WhatsApp mitmacht und dessen E-Mail-Adressbuch nicht komplett leer ist.

Die meisten Leute scheint das nicht zu stören – und das ist das nächste Problem. Denn Verstöße gegen den Datenschutz sind erstens kein Kavaliersdelikt, und zweitens sind genau die Leute, die ohne Zögern ihre Mailkontakte preisgeben, in aller Regel die ersten, die sich beschweren, wenn ihre eigenen Daten ohne ihr Wissen irgendwo hingeschickt werden.

Ich kann wirklich nur davor warnen, so leichtsinnig mit den Daten anderer umzugehen – und ich kann nur hoffen, dass sich WhatsApp nicht noch mehr durchsetzt, solange diese Funktion aktiv ist.

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Der Facebook Graph Search ist da

Facebook Graph SearchNun ist er also da, der lang erwartete „Graph Search“ bei Facebook. Seit heute kann ich auch mit meinem Account auf die neue Funktion zugreifen – es war allerdings notwendig, die Sprache im Account vorher auf „amerikanisches Englisch“ umzustellen. In der deutschen Version von Facebook gibt es den Graph Search noch nicht.

Es gibt zwei Varianten, die neue Funktion zu nutzen: Zum Ersten kann man vordefinierte Suchmuster verwenden, die beim Klick auf das Suchfenster eingeblendet werden. Eine davon ist „Music my Friends like“ (s. Foto). Das ist schon ganz witzig, obwohl das Ergebnis mich nicht wirklich überrascht.

Der zweite Weg ist, eine Anfrage in „normaler Sprache“ zu formulieren und zu gucken, was Facebook draus macht. So kann man etwa eingeben, „Restaurants, die meine Freunde besucht haben und die sich in München befinden“. Da wird´s schon spannender, denn so kann ich in einer fremden Stadt Restaurantempfehlungen bekommen. Diese Empfehlungen werden mir mit hoher Wahrscheinlichkeit gefallen, weil die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass meinen Freunden gefällt, was auch mir gefällt. Kleines Gimmick am Rande: Rechts neben den Suchergebnissen zeigt Facebook eine kleine Karte an, auf der man die Standorte der Restaurants sehen kann – und außerdem anhand der Größe der angezeigten Punkte erkennen kann, wieviele „Freunde“ jeweils ein Restaurant besucht haben.

Doch das alles kratzt vermutlich nur an der Oberfläche. Ich denke, schon in der oben beschriebenen einfachsten Nutzungsform ermöglicht der Graph Search eine ganz neue Sicht auf die Daten und eröffnet Möglichkeiten der Suche, die ich bei Google nicht habe. Es wird noch sehr spannend!

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Altavista – Nachruf auf eine Suchmaschine

AltaVista

Wir waren jung, damals – das Internet und ich. Mitte der 90er Jahre war es auf einmal da, dieses großartige, unübersichtliche, spannende, verwirrende Ding. Und bald gab es neue Begriffe für das, was man damit anstellte: „Surfen“, zum Beispiel. Das war ein Begriff, den sowohl Web-Praktiker als auch jene nachvollziehen konnten, die damals noch keinerlei praktische Erfahrungen mit dem Internet hatten. Die erstere Gruppe wußte es, die zweite ahnte es: Das Web der ersten Tage war derartig chaotisch und unübersichtlich, dass an „geregeltes“ Nutzen wie heutzutage nicht zu denken war.

Nein: Man begann irgendwo, etwa auf der schon recht früh verfügbaren Website der „Rheinischen Post“ in Düsseldorf – und wenig später landete man plötzlich auf der gerade erst geborenen Seite des Louvre und guckte sich staunend am Monitor Bilder von Piet Mondrian an – wenn man sie denn nach einer halben Stunde Ladezeit endlich zu Gesicht bekam.

Das erste Werkzeug, das zumindest ein bißchen Ordnung ins Chaos brachte, war die „Suchmaschine“ (ein damals neues, und bis heute eigentlich semantisch ziemlich seltsames Wort) Altavista. Deren URL http://www.altavista.digital.com (die sie übrigens als „Hobby-Projekt“ des damaligen Computer-Riesen Digital Equipment Corp. auswies), wurde unter Insidern ganz heiß gehandelt.

Altavista funktionierte aus User-Sicht schon fast genauso wie heute Google: Es gab ein Suchfenster, in das man einen beliebigen Begriff schreiben konnte – und schwupps, schon lieferte Altavista das, was es für die richtigen Suchergebnisse hielt.

Das funktionierte anfangs sehr, und dann lange mehr oder weniger schlecht. Aber dennoch war Altavista lange der erste Anlaufpunkt für meine Web-Suchen – auch dann noch, als es mit der ersten Inkarnation von Yahoo eine Alternative mit ganz anderem Ansatz gab: Zu Beginn versuchte Yahoo tatsächlich, das gesamte Web mithilfe einer menschlichen Redaktion zu „katalogisieren“, also in Rubriken einzuteilen. Wiewohl man heute weiß, dass dieser Versuch scheitern mußte – er war aller Ehren wert. Und es ist nur ein kleines bißchen ironisch, dass Altavista seit langem zum ehemaligen Konkurrenten Yahoo gehört und von diesem am heutigen Tage abgeschaltet wurde.

Die Geschichte hat gezeigt:  Mit Google kam eine Suchmaschine auf den Markt, deren technischer Ansatz, nämlich die Bewertung einer Website anhand der Links, die auf sie zeigen bzw. die von ihr wegführen, einfach allem überlegen war, was es zum damaligen Zeitpunkt gab. Diese technische Überlegenheißt in Verbindung mit unternehmerischer Fortune hat einen Giganten geschaffen, vor dem man heute mit sehr guten Gründen Angst haben kann. Schade, dass es Altavista nie geschafft hat, zur ernsthaften Alternative zu werden.

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Wie Amazons „Send to Kindle“ Button das Internet verändert

screenshot-sendtokindle-wapoMan kennt das ja: Auf allen größeren Websites – und mittlerweile auch auf jedem Hobbyblog, der auf sich hält – finden sich diverse „Social Sharing“-Buttons. Ich kann also direkt bei einem Artikel, Bild oder Video einen „Like“ auf Facebook vergeben oder den Link auf die Seite direkt Twittern.

Jetzt hat sich Amazon einen neuen Button einfallen lassen – der es allerdings in sich hat: Der Button besteht aus einem kleinen orangen „k“. Und wer draufklickt, bekommt erst einmal das Login-Fenster von Amazon zu sehen. Im nächsten Schritt kann man dann den jeweiligen Inhalt direkt auf seinen Amazon Kindle schicken (wer mehrere Geräte hat, kann sogar auswählen, auf welches davon). Außerdem kann man auswählen, ob der Content via WLAN (geht bei allen Kindles) oder Amazons „Whispernet“ (also übers Handynetz) versendet werden soll. Whispernet klappt natürlich nur bei solchen Kindles, die das entsprechende Modul eingebaut haben, also z. B. generell nicht bei den Fires.

Zum Start hat Amazon nach eigenen Angaben die Washington Post, das Time Magazine und den BoingBoing-Blog dabei. Bei BoingBoing habe ich den Button (noch) nicht gesehen, aber bei der Washington Post kann man ihn schon ausprobieren. Ich finde: Das Ganze funktioniert super.

Aber warum muß man ein solches Aufhebens um ein kleines Knöpflein machen?

Weil sich dadurch das Internet-Ökosystem ändert – zumindest ein wenig. Bisher führte der Kindle (also die E-Reader mit Schwarzweißdisplay; bei den Fires sieht die Sache anders aus) eher ein Nischendasein, denn sein Browser taugt eigentlich nichts, und durch die Display-Technologie kann man damit wenig anfangen außer Bücher lesen. Auch der Datenaustausch mit Content, der nicht direkt von Amazon kommt, war bisher zwar möglich, aber eher hakelig und kompliziert.

Deshalb ist der Button eine riesige Aufwertung des Kindle, dessen Tod bereits von vielen Fachleuten als unmittelbar bevorstehend gesehen wurde.

Aber es geht noch weiter. Der Button hat zumindest das Potenzial, auch unser Surf-Verhalten zu ändern. Jetzt gehen die meisten von uns (jedenfalls ich) so vor: Man surft eine Website an, scrollt einmal über die Homepage, findet zwei, drei interessante Artikel – und die liest man dann. Danach gehts weiter zur nächsten Website, oder man folgt einem Link in einem Artikel, und liest wieder. Das Ganze fühlt sich für mich ziemlich hektisch und zeitraubend an, und es zerreißt meinen Tag sehr stark. Viel schöner fände ich es eigentlich, zum Beispiel Abends in aller Ruhe auf dem Sofa die Sachen zu lesen, die mir den Tag über so untergekommen sind. Ich werde jetzt mal ausprobieren, ob das mit dem „Send-to-Kindle“-Button leichter wird. Dazu müssen ihn aber erst noch mehr Seiten tatsächlich anbieten.

Für die Verlage steckt übrigens eine Chance in dem Thema, die die Washington Post bereits nutzt: Sie können auf den beiden Screens, die man durchklicken muß, bevor der Content tatsächlich auf den Kindle geschickt wird, ihr Kindle-Abo anbieten und haben dafür die ideale Plattform.

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