Standortfaktor Mobilfunknetze und LTE

Es ist ein Jammer in Deutschland. Alle Welt spricht von LTE, dem neuen Mobilfunkstandard, der bis zu 100 MBit Bandbreite für mobile Internetverbindungen verspricht – das ist immerhin doppelt so schnell wie der derzeit schnellste Festnetz-Anschluß der Telekom für Privatkunden (der so genannte VDSL-Anschluß bietet im Downstream maximal 50 MBit).

Doch ach, die Realität sieht arg anders aus. Noch immer bekommt man selbst in teuren Seminarhotels im ebenfalls sündteuren hauseigenen WLAN Bandbreiten, die diesen Namen eigentlich gar nicht verdienen, sondern eher „Bandschmalheiten“ heißen müssten. Wohl gemert: Das Hotel verlangt für diese Frechheit auch noch Gebühren von mehreren Euro pro Stunde. In der Nürnberger U-Bahn etwa hat man generell nach meinen Stichproben nur „Edge“-Verbindungen (für technische Laien: Das ist der vorletzte Funkstandard, der im Downstream maximal 250 Kbit/S. liefert) – man ist damit um einen Faktor 400 (!!!) langsamer als mit LTE . Und das gerade an einem Ort, da viele Leute nicht so recht wissen, was sie gerade mit sich anfangen sollen, während sie gleichzeitig ein internetfähiges Handy dabeihaben.

Und so wird das Ärgernis zum Wirtschafts- und Standortfaktor: Mit 250 kbit lassen sich weder moderne (mobile) Webseiten vernünftig nutzen, noch E-Mails abrufen, noch kann man damit in sozialen Netzwerken agieren – schon gar nicht in solchen, die wie etwa Instagram oder Pinterest stark bilder- und damit datenlastig sind.

Wenn das aber wiederum so ist, dann wird Deutschland in all diesen Themen auf Sicht noch weiter ins Hintertreffen geraten, als das eh schon der Fall ist. Nicht umsonst gibt es schließlich außer Xing kein einziges soziales Netzwerk mehr, das aus Deutschland kommt und in Deutschland erfolgreich ist.

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DSL von 1&1: Wer will 100 Euro geschenkt?

Kurz zur Vorgeschichte: Im Januar hatte ich meinen DSL-Anschluß von 1&1 gekündigt. Grund: Da 1&1 keine eigenen Leitungen hat, nutzt das Unternehmen die Kabel der Telekom. Und die sind an meinem Wohnort schlicht zu langsam. M-Net dagegen hat mir die ca. zehnfache Geschwindigkeit garantiert (und dann übrigens sogar noch ein bißchen mehr geliefert…) – das war Grund genug zum Wechsel. Nebenbei bemerkt: Der Service von M-Net (Danke, Hans Michel!) war echt super, die Einrichtung hat im Gegensatz zu den Horrorgeschichten, die man über andere Provider oft liest, super und auch noch pünktlich geklappt. Weil man aber nie weiß, hab ich mein 1&1-DSL zunächst noch weiterlaufen lassen.

    Nun aber – im Juli – läuft mein 1&1-Vertrag aus. Und oh Wunder: 1&1 kann tatsächlich auch kundenfreundlich sein! Allerdings offenbar erst dann, wenn der Kunde bereits gekündigt hat. Seit Wochen schon kriege ich nette und freundliche Briefe von 1&1, man bedaure ja sooooooo sehr, dass ich gekündigt habe. Ob ich meinen Vertrag nicht wieder reaktivieren wolle? Nö, will ich nicht.
    Jetzt aber der Hammer: Heute finde ich ein weiteres Schreiben im Briefkasten. Wenn ich meinen 1&1-Vertrag verlängere, kriege ich angeblich 100,- Euro Startguthaben. Das wären (immerhin…) drei Monate kostenlos surfen.
    Trotzdem werde ich kein 1&1-Kunde mehr. Die Gründe?

    1. Ich fühle mich – Verzeihung – veräppelt, wenn ich erst NACH Kündigung meines Vertrages plötzlich Geschenke bekommen soll – und der Wert dieser Geschenke dann auch noch steigt, je länger ich mich 1&1 verweigere. Sowas macht man nicht, liebe Leute von 1&1.
    2. Auch das neue Anschreiben von 1&1 ist voller Mogelpackungen. Da ist (wieder mal) die Rede von einer DSL-Geschwindigkeit von „bis zu“ 6016 kbit/s. Dabei sagt mir selbst mein Router, dass mehr als 400 kbit/s. auf meiner Leitung nicht drin sind. Das hat mir sogar ein 1&1-Techniker bestätigt. Und die so genannte „Entstörungsgarantie“! Da steht, Störungen, die „bis 12 Uhr mittags“ gemeldet werden, würden „oft noch am gleichen Tag“ behoben. Auf Deutsch: Garantiert NIE am gleichen Tag! Stattdessen, so steht´s im Text, „am nächsten Werktag“ – aber NICHT: „Am nächsten Werktag morgens um acht“. Heißt also im Klartext: Wenn mein DSL am Freitag um 12.01 Uhr ausfällt, verbringe ich im Extremfall das ganze Wochenende und den Montag bis 23.59 ohne Internet-Anschluß. Ohne, dass 1&1 vertragsbrüchig wird.

    Leute, ohne mich! Wer sich gerne von 1&1 100,- Euro schenken lassen will, möge bitte seinen Vertrag kündigen und sich dann so lange bitten lassen, bis er auch das Geschenk erhält. Und, wer weiß: Vielleicht legt 1&1 in den nächsten Tagen noch was drauf. Ich werde berichten – und bleibe so lange treuer M-Net-Kunde.

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    Die Parkuhr als Werbeträger

    Guerilla-Marketing am Parkticket-Automaten in der Nürnberger Altstadt.
    Guerilla-Marketing am Parkticket-Automaten in der Nürnberger Altstadt.

    Das ist doch mal Guerilla-Marketing vom Feinsten: Dieser Parkticket-Automat in der Nürnberger Altstadt (passenderweise gleich neben der Handelskammer) hat einen Zweitjob als Werbeplattform. Die Aufmerksamkeit ist hier natürlich garantiert, während man wartet, bis der schnarchlangsame Drucker endlich das Parkticket erzeugt hat.

    Aber der Nerv-Faktor leider auch, weil nämlich ganz besonders schlaue Guerilla-Marketer nicht mal davor zurückschrecken, Funktionselemente mit ihrem Aufkleber-Zeugs zu markieren.

    Fazit also: Nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen. Und übrigens: Natürlich darf man keine Aufkleber auf Parkticketautomaten kleben. ist verboten.

    Aber vielleicht geht ja die Stadt dereinst denselben Weg wie die Telekom, die auf ständig illegal beklebte Schaltkästen reagiert hat, indem sie die Dinger mittlerweile selbst als Werbefläche verkauft.

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    depperte Werbung auf Spiegel Online

    Ja gut: Videos sind der letzte Schrei auf Internet-Nachrichtenseiten. Manchmal ist das ja auch wirklich ganz nett anzuschauen, auch bei Spiegel.de. Es gibt viele gut gemachte Videos zu allen möglichen Themen, darunter offenbar auch viele selbstgemachte Beiträge, die sehr interessant sind.

    Nur sind leider die Marketingleute vom Spiegel deutlich übers Ziel hinausgeschossen. Wenn man nämlich mehrere Videos hintereinander gucken möchte (was aus Sicht der Spiegel-Macher eigentlich wünschenswert sein müßte), dann wird man gezwungen ganze 90 Sekunden lang diesen Paul-Potts-Werbespot der Telekom anzuschauen. Und zwar immer denselben. Tut man das nicht, bleibt die Navi funktionslos.

    Liebe Spiegel-Vermarkter,

    habt Ihr Euch das überhaupt selber schon mal angeguckt? Könnt Ihr Euch vorstellen, wie nervig das ist? Und außerdem: Hat euch noch keiner gesagt, dass man in eurem Video-Fenster ganz einfach den Ton abdrehen kann? Dann läuft das doofe Werbevideo in irgendeinem Browserfenster still vor sich hin – und nach 90 Sekunden guckt man dann halt wieder rein.

    Wenn man noch Lust hat.

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    Telekom: Ein Lob

    Vorurteile sind was feines. Zum Beispiel das, dass die Telekom sowieso generell doof ist und nix auf die Reihe kriegt. Das hat sich ja jüngst auch wieder mit dem iPhon 3G sehr hübsch bestätigt, denn das Handy war wochenlang nicht lieferbar.

    Ich also heute voll der düstersten Vorahnungen in den T-Punkt reingestolpert. Auf meine schüchterne Frage, ob das iPhone lieferbar sei, wurde mir gleich ein „SELBSTVERSTÄNDLICH!“ entgegengeschmettert, und das auch noch freundlich. Aber ich konnte es nicht glauben. Da muß doch was faul sein!

    Also gefragt, welche Varianten denn da seien (bestimmt haben die nur eine Speichergröße oder nur eine Farbe!), aber nein: ALLES war am Lager.

    Zwar hat der Telekom-Kollege dann über ne halbe Stunde gebraucht, um alles abzuwickeln – aber auch da weiß man nicht, ob das nicht zum guten Teil an der offenbar sehr komplizierten Registrierung bei Apple liegt.

    Also: Kompliment, Telekom!

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