„Social Highlights“ bei Kindle: nie mehr ganze Bücher lesen

Das E-Book-Lesegerät „Kindle“ von Amazon hat ein Feature, das generell viel zu wenig beachtet wird: „Social Highlights“. Das Prinzip ähnelt dem von Social-Bookmark-Diensten wie Mr. Wong – nur daß man hier kein Internet im eigentlichen Sinne braucht.

Das Ganze funktioniert so: Auf dem Kindle kann man recht einfach „elektronische Eselsohren“ (englisch: Bookmarks!!!) und Anstreichungen („Highlights“) anlegen. Übrigens eine tolle Hilfe, um gelesene Bücher später nochmal „querlesen“ zu können.

Richtig gut wird es aber dadurch, dass Amazon (Hallo, Datenschützer!!! Nein, Google ist hier ausnahmsweise nicht im Spiel!!!) alle Eselsohren aller Leser eines Buches sammelt. Das Ergebnis dieser Sammelei kann man sich dann wiederum anzeigen lassen. Und weil (siehe James Surowieckis tolles Buch „Wisdom of Crowds“) die Intelligenz der Masse funktioinert, kriegt man auf diese Art ein super Exzerpt des ganzen Buches. Komplett Lesen? War gestern.

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Warum Amazon so gut funktioniert

Gerade mal wieder bei Amazon eingekauft, nach längerem. Eigentlich wollte ich ein Kochbuch und eine Biograpie von Gordon Ramsay, diesem völlig verrückten Engländer. Weil ich das nicht verstehe: 17 Restaurants auf drei Kontinenten (oder so), zig Kochbücher, zwei oder drei Fernsehserien, angeblich auch noch ne glückliche Familie…

Aber ich schweife ab.

Jedenfalls: Amazon hat es mittlerweile so gut drauf, Anreize zum Weiterklicken zu schaffen, dass mein Einkauf dann noch fast ne halbe Stunde gedauert hat. Wohlgemerkt: Nachdem ich bereits hatte, was ich ursprünglich wollte.

Längst gibt es nicht mehr nur „wer x kaufte, kaufte auch y“ und diese ganzen sachen, sondern auch private und öffentliche hitlisten, etc, pp. Im Ergebnis entsteht ein Einkaufserlebnis, auf das ja der stationäre Einzelhandel manchmal immer noch das Monopol zu haben glaubt.

Leute, zieht Euch warm an!

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Ebay: Never Change…???

Ich habe schon mal so richtig verloren gegen Ebay: Vor sechs, sieben Jahren hatte ich die Aufgabe, gemeinsam mit meinem Kollegen Hohenberger einen regionalen Online-Marktplatz aufzubauen. Aber nix war´s: Die Kosten zu hoch (Eigene Büroräume, eigene Mitarbeiter…), die Zugriffe zu niedrig, weil Reichweite (rein regional) zu gering. Aber letztlich: Wegen Ebay.

Wir haben dann beschlossen, den Laden dichtzumachen. Auch wegen Ebay: Im Gespräch mit den Kunden hörten wir immer wieder diesen Namen, und schließlich hat schon damals jede Omi ihren Keller mithilfe des Monopol-Auktionators leerversteigert.

Da tut´s mir erstmal richtig gut, jetzt in der FAZ so eine Art Schwanengesang auf Ebay zu lesen. Kernthese: Ebay hat in dem Moment verloren, da es sein Kerngeschäft (kleine Händler und Privatleute) vernachlässigt hat zugunsten großer Händler. Also: Alleinstellungsmerkmal futsch, Amazon in dieser Sparte letztlich besser, und fertig. Never Change a winning team.

Gut, Ebay ist natürlich noch längst nicht tot. Aber dennoch beginne ich mich wieder zu fragen: Hat ein regionales Modell, das genau die ehemalige Ebay-Stärke aufgreift und mit Präsenz vor Ort verbindet, nicht doch wieder eine Chance? Gibt es nicht genügend Leute, die bestimmte Produkte (nämlich solche, die sich nicht so leicht weltweit verschicken lassen) über eine einfach zu bedienende und vor allem vertrauenswürdige Web-Plattform regional verkaufen wollen?

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