Spotify jetzt auch in Deutschland – ein Kurztest

[slideshow] Nach langen Monaten des Wartens (und vermutlich sehr „lustigen“ Verhandlungen mit der Gema) ist der Musik-Abo-Dienst „Spotify“ nun auch in Deutschland verfügbar. Ich habe den Dienst mit dem Mac-Client kurz getestet.

Das erste Ärgernis ist für viele Datenschutz-Fanatiker die Tatsache dass man sich nur mit Hilfe eines vorhandenen Facebook-Userkontos bei Spotify einloggen kann. Ich sage: So what, jedenfalls muß ich mir auf diese Art nicht NOCH ein Passwort merken.

Nach der Anmeldung übernimmt Spotify alle relevanten Daten von Facebook (böse, böse!), scannt die lokale Musikbibliothek von iTunes, und es kann losgehen.

Einwandfrei funktioniert das Anhören lokaler mp3-Dateien – aber gut, das könnte man auch direkt mit iTunes machen. Der Mehrwert von Spotify ist das Streamen von Musik. Das heißt hier „Radio“ und geht in der kostenlosen Variante von Spotify (es gibt noch zwei Bezahlmodelle) nur online. Im Prinzip sucht man sich einen Künstler von der lokalen Festplatte, und Spotify erstellt daraus (ähnlich Last FM) dann einen Stream mit „ähnlicher“ Musik. Wie gesagt: Das geht mit Last FM genauso.

Eine echte Schwäche hat Spotify derzeit bei der Suchfunktion bzw. beim Inventar: Aktuelle Hits z. B. von Adele fehlen völlig im Programm. Das ist schlecht.

Dann hat Spotify natürlich eine „soziale“ Komponente. Am rechten Bildschirmrand sieht man, was seine „Facebook-Freunde“ gerade so hören. Ok, das ist ganz nett, aber auch nicht neu und für mich so unspannend, dass ich bis heute kein Nutzer des Apple-Musiknetzwerkes „Ping“ geworden bin.

Als weiteren Punkt gibt es in Spotify noch so genannte „Apps“, die zum Beispiel zum Erstellen individueller Hitlisten dienen. Auch da sage ich: Wen´s interessiert, ich brauche das nicht.

Alles in allem also: Ich kann die weltverändernde Macht von Spotify zumindest derzeit nicht erkennen, ich halte den Dienst in dieser Form schlicht für überflüssig.

+++UPDATE

Nach dieser Meldung von Golem.de von heute ist Spotify in Deutschland offensichtlich ohne Gema-Vertrag gestartet. Hört, hört!

+++UPDATE 2

Nochmal golem.de: Wie zu erwarten war, beginnen deutsche Datenschützer, gegen Spotify zu meckern.

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Steve Jobs und schwarze Schwäne

English: Steve Jobs shows off the white iPhone...
Image via Wikipedia

Wir haben ja derzeit eine wahre Welle der Steve-Jobs-Verehrung. Allenthalben wird der jüngst verschiedene Ex-Chef von Apple als DIE Blaupause des erfolgreichen Unternehmer-Typus hingestellt: Charismatisch, workaholisch, schwer paranoid, das Sozialverhalten indisponiert bis nicht vorhanden.

Aber diese Denke hat einen gravierenden Fehler, den man ganz gut erklären kann mit einem Buch, das zu den allerschlauesten der letzten Jahre gehört: „Black Swan“ von Nassim Nicholas Thaleb. Der ehemalige Börsenmakler Thaleb beschreibt darin, wie sich unser Gehirn manchmal in die Irre leiten läßt. Eines seiner Beispiele ist genau die immer wieder anzutreffende Tendenz, aus dem Lebenslauf berühmter Leute etwas lernen zu wollen. Thalebs These aber lautet: Es gibt im Leben wesentlich mehr Zufall, als man gemeinhin annimmt.

Auf Steve Jobs übersetzt bedeutet das: Die Tatsache, dass EIN völlig durchgedrehtes Waisenkind mit zweifelhaften Ansichten zur Körperhygiene es schafft, das wertvollste Unternehmen der Welt aus dem Boden zu stampfen – diese Tatsache bedeutet nicht, dass wir alle das auch können, wenn wir nur aufhören, uns die Füße zu waschen.

Insofern wäre mein Tipp: Die Lebensgeschichte von Jobs ist ja durchaus spannend und das Buch von Isaacson gut geschrieben – aber man sollte deswegen trotzdem nicht beginnen, sich selbst zu verleugnen.

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EBooks und Tablets: offene gegen geschlossene Systeme

Heute habe ich – mit etwas Verspätung – die wirklich gute Steve-Jobs-Biografie von Walter Isaacson gelesen.

Einer der spannendsten Punkte darin, der im Läufe des Buchs immer wieder auftaucht, ist der Zweikampf zwischen Apple und Microsoft. Es ist dies ja, schon seit den 80er Jahren, nicht „nur“ der Kampf zweier Firmen, sondern vor allem der Kampf zweier Systeme.
Hie Microsoft mit seinem  Kernprodukt Windows, das den Siegeszug des PCs vor allem dadurch ermöglicht hat, dass jeder Hardware-Hersteller, der das wollte, Windows für sich lizensieren konnte. Dort Apple, das seit den Zeiten des Mac Classic auf eine untrennbare Verschmelzung von Hard- und Software setzte.

Die Vor- und Nachteile sind klar: Das Microsoft-Modell bringt potenziell mehr Marktanteil, während das Apple-Modell tendenziell ein besseres Produkt, aber auch höhere Gewinnspannen ermöglicht – weil eben alles aus einer Hand kommt und folglich derjenige, der sein iPad wirklich ausreizen will, zur Ergänzung eigentlich auch einen Mac braucht und keinen PC.
Wenn man so will, dann steht die gesamte Internet- und Computerbranche derzeit indessen Kampf offener gegen geschlossene Systeme.

  • Telefone: iPhone (geschlossen) gegen Android (offen)
  • PCs: Apple (geschlossen) gegen Windows (ein bisschen offen) und Linux (sehr offen)
  • Tablets: iPad (geschlossen) gegen Windows und Android
  • E-Books: Amazon Kindle (geschlossen) gegen iBooks (auch geschlossen) und ePub (offen)

Die Erfolgsgeschichte von Apple scheint nahe zu legen, dass geschlossene Systeme einen Vorteil haben. Andererseits holt gerade Android (jedenfalls bei Mobiltelefonen) als offenes System ziemlich auf. Wiederum andererseits spielen offene Systeme wie ePub im noch sehr jungen Markt der digitalen Bücher fast keine Rolle; der Markt wird mit Amazons Kindle und Apples iBooks von zwei geschlossenen Systemen dominiert.

Vielleicht gibt es auf der Welt ja auch Platz für beides. Denn geschlossene Systeme haben noch einen ganz anderen Nachteil: Sie neigen dazu, böse zu sein.

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Apple iBooks Author: Die Revolution im Markt für E-Books

[slideshow]Das hier ist nichts weniger als eine Revolution: Seit vorgestern gibt es die kostenlose Software „iBooks Author“ von Apple (in der Diashow oben sieht man Screenshots und das fertige Produkt am iPad), mit der sich in der Anmutung von Pages oder Keynote elektronische Bücher erstellen, die man dann über den „iBook-Store“ von Apple verteilen oder verkaufen kann. Im Gegensatz etwa zum „Kindle Direct Publishing“ von Amazon, bei dem man im Prinzip eine Word-Datei hochlädt, die dann eher schlecht als recht ins Kindle-Format gewandelt wird, arbeitet man hier im nativen iBooks-Format.

Und das kann richtig viel: Text, ja, klar. Aber damit beginnen die Möglichkeiten gerade erst. Man kann natürlich farbige Fotos einbinden (und anders als beim Kindle werden die auch bunt angezeigt), auch Videos sind im Prinzip kein Problem – aber Achtung: Die Filme müssen unbedingt im Apple-eigenen Quicktime-Format vorliegen. Nicht einmal bei diesem Format funktionieren alle Varianten und Auflösungen auf Anhieb. Hier sollte man einfach solange herumprobieren, bis es geht. Dassselbe gilt für Audio: Anstandslos funktionieren nur im iTunes-Store gekaufte Stücke, die im „m4a“-Format vorliegen – allerdings sind genau diese Stücke in aller Regel urheberrechtlich geschützt, so dass man sie nicht einfach in eigene Bücher einbinden kann. Das populäre mp3-Format ließ sich jedenfalls in meinem Test nicht einbinden.

Über die „Widgets“-Schaltfläche in iBooks Author erschließt sich ein bunter Strauß an Möglichkeiten: Hierzu zählen „Umfragen“ (die man hier gut zur Lernzielkontrolle in Schulbüchern einsetzen kann) lassen sich ebenso einfach zusammenklicken wie sehr hübsche Bildergalerien oder interaktive Grafiken, also Bilder mit Beschriftungen.

Das Ergebnis der Bemühungen kann man sich über den „Vorschau“-Knopf als fertiges iPad-Buch generieren lassen – anzeigen kann man es allerdings nur auf einem echten (Hardware-)iPad, das am Rechner per USB angeschlossen ist (in der Diashow unten sieht man, wie das fertige iBook dann aussieht). Für die Verteilung über den iBook-Store muß man sich bei Aplle registrieren, für den Verkauf von Büchern braucht man leider eine US-Steuernummer, die zwar prinzipiell auch für Ausländer erhältlich ist – aber der Anmeldeprozeß dazu ist alles andere als intuitiv.

Insgesamt muß sich nun wirklich jeder andere inklusive Adobe und Quark sehr warm anziehen, der noch eine kostenpflichtige Software für die Erstellung von multimedialen E-Books anbietet: So einfach und reibungslos, dabei gleichzeitig so ansehnlich kann es außer Apple offenbar niemand.

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Bambuser: Ein schönes Tool für Live-Video auf dem iPhone

Screenshot BambuserSind wir doch mal ehrlich: Youtube war gestern. Warum? Weil es kein Live-Streaming kann. Schließlich leben wir heute in der Zeit der jederzeit-und-überall-mit-jedem-Kommunikation. Da ist der Zeitverzug, der durch das (wenn auch nur rudimentäre) Schneiden und Hochladen eines Videos bei Youtube schon zu groß.

Bisher habe ich für Live-Videos immer den Dienst Qik genutzt und war recht zufrieden – der einzige Wermutstropfen ist hier, dass Qik nur eine recht geringe Zahl von Videos (20) bei kostenlosen Accounts zuläßt, alles weitere kostet Geld („Qik Premium“ liegt derzeit bei $4,99 pro Monat).

Deshalb habe ich mir jetzt mal den Dienst „Bambuser“ näher angeschaut. Die App ist schnell heruntergeladen und konfiguriert, einloggen kann man sich ganz einfach mit dem Facebook-Account. Die wenigen Einstellungen lassen sich intuitiv bedienen. Mein Tipp wäre, das Häkchen bei dem Eintrag „automatically share your Videos to Facebook“ wegzumachen, denn das habe ich schon ganz gerne selber im Griff.

Ein erster Test hat ergeben, dass Bambuser wirklich leicht zu bedienen ist, man kann nichts falschmachen. Bei Standardeinstellung („mittlere Qualität“) sind die Videos durchaus ansehnlich, das Posten auf Twitter und Facebook klappte auf Anhieb. Was will man mehr? Der Vollständigkeit halber sei allerdings angemerkt: Auch Bambuser hat verschiedene Varianten von Premium-Accounts und langt hier sogar richtig zu: Der kleinste Account kostet schon € 99,- pro Monat, der größte € 499,-. Der Unterschied sind hier nicht nur die Zahl der User (im Sinne von Usern, die Videos hochladen dürfen), sondern vor allem die Zahl der „Viewing Hours“. Für den Hobbygebrauch reicht also der Gratis-Account völlig aus. Und übrigens: Bambuser-Clients gibt es auch für Android und Windows Mobile.

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„kressexpress“ und die Zukunft des Fernsehens: Ein Denkfehler.

In einem nett zu lesenden Artikel macht sich heute der „kressexpress“ Gedanken über das Fernsehverhalten der Zukunft. Grob gesagt ist die Vision die: im Jahre 2012 kann der Fernseher via App per Smartphone oder Tablet gesteuert werden – das gibt lustigen Zwist in der Familie, weil die Kinder immer was anderes sehen wollen als die Eltern. Außerdem kann der Fernseher Android, damit sind Apps möglich. Drittens: Das Web-Browsen per Fernseher hat sich nicht durchgesetzt, also wird letztlich doch wieder (fast) genauso geguckt wie heute.

Dahinter liegt ein ziemlich großer Denkfehler. Denn: Der entscheidende Umbruch des Fernsehens wird sich woanders ereignen. Nämlich dort, wo aufgrund der hohen Bandbreite künftiger Internetanbindungen die Notwendigkeit entfällt, Programme zu „streamen“ oder vulgo: TV nach einem festen Programmschema zu machen. Schon heute gibt es zahlreiche Mediathek-Anwendungen, die das Herunterladen von Sendungen erlauben – die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender bieten diese Möglichkeit zwar (noch) nicht, aber das ist kein technisches, sondern ein rein politisches Problem. Der im kress-Beitrag genannte „Herr Maier“ wird also künftig selbst entscheiden, ob er die Tagesschau wirklich um 20 Uhr und den Tatort wirklich sonntags sehen will.

Da liegt in Wahrheit die Spannung, und die Frage stellt sich schon heute: Wie wollen insbesondere die öffentlich-rechtlichen Sender mit diesem Paradigmenwechsel umgehen? Angebote wie Youtube, Qik und vimeo bieten schließlich heute schon „Fernsehen ohne Sendeschema“, in HD, 3D und mit allem Pipapo wie zum Beispiel sogar Untertiteln für Gehörlose.  Bis jetzt sehe ich da bei den Sendern – und vor allem bei deren nicht gerade auf der Höhe der Zeit denkenden Kontrollgremien – keinerlei Ansätze.

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Apple iOS: Mit der GEMA zurück in die Steinzeit

Wer – wie ich – vergangenen Donnerstag nacht viele Stunden damit zugebracht hat, seine Apple-Gerätschaften auf iOS5 bzw. die aktuellste Lion-Version upzugraden, war vielleicht auch ebenso wie ich am Freitag herb enttäuscht: Das, was in den USA eigentlich Kernstück der wohl letzten großen Innovation zu Lebzeiten von Steve Jobs war, gibt es in der deutschen Version gar nicht: Die automatische Synchronisation aller Audio- und Video-Inhalte zwischen allen Geräten, die auf einen bestimmten iTunes-Nutzer registriert sind.

Während Amerikaner munter Musik hören und Videos schauen, bis die Schwarte kracht, gucken Deutsche: in die sprichwörtliche Röhre.

Schuld daran ist wieder einmal eine Organisation, die sich schon länger nur noch damit hervortut, Innovationen zu verhindern, um damit eine eigentlich längst scheintote Musikindustrie noch ein bißchen länger am Geld-Tropf und damit am Leben zu halten: Die GEMA.

Jener saubere Verein, der von Friseursalons überhöhte Gebühren verlangt, wenn dort ein Radio läuft, und von Webvideo-Filmern fünfstellige Beträge fordert, wenn die ihren Lieblings-Song zur Untermalung unter ein selbstgedrehtes Video legen – jener Verein also hat durch seine bloße Existenz und sein Gebaren in der Vergangenheit verhindert, dass Apple die Synchronisation auch hierzulande anbiete.

Wie Golem.de heute berichtet, geht das so weit, dass sich Apple wohl noch nicht einmal getraut hat, mit der GEMA überhaupt zu reden – stattdessen hat man das Synchronisations-Feature stillschweigend aus der Software getilgt.

Natürlich ärgert ich das maßlos, weil es einen enormen Komfortverlust bedeutet: Wegen der ewiggestrigen GEMA-Nasen muß ich weiterhin ewig und mühsam meine Musik via Kabel oder Netzwerk zwischen den Geräten hin- und herschieben.

Aber das ist noch gar nicht der eigentliche Punkt. Der Punkt ist, dass Entwicklungen wie iOS5 wegweisende Innovationen sind. Und dass Deutschland, dessen einziger Rohstoff nun mal Innovationen sind, auf diesem Wege genau davon abgeschnitten wird.

Ich sage deshalb, obwohl das natürlich vergeblich sein wird: GEMA, es reicht.

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Das Leben des Steve

Ein Mann mit markantem Gesicht und dünnem Haupthaar. Eine Hand, nachdenklich am Kinn, daran ein Ehering. Eine randlose Brille, kreisrunde Gläser.

Das ist kein Portrait.

Das ist eine Ikone.

Die Ikone, jenes Portrait des verstorbenen Steve Jobs, schaut uns in den letzten Tagen von immer mehr Internet-Seiten, aus immer mehr Fernsehkanälen und an immer mehr Schauplätzen der Trauer an. Auch drei Tage nach dem Tod von Jobs nimmt es kein Ende – im Gegenteil, nach meinem Eindruck wird es wirklich immer noch mehr (zum Beispiel hier, bei der New York Times…)

Ich finde, wir müssen langsam aufpassen.

So charismatisch, wichtig, meinetwegen gut Steve Jobs auch gewesen sein mag: Die hysterische Trauer tausender Menschn, die ihn nicht mal persönlich gekannt haben, sondern eigentlich nur die Produkte seiner Firma gut finden – diese Anführungszeichen-„Trauer“ nimmt langsam Züge an, die wir seit dem Autounfall von Prinzessin Diana nicht mehr gesehen haben.

Das Schwierige ist: Es besteht kein Zusammenhang zur Person, zum Menschen Steve Jobs. Und deshalb müssen wir aufpassen, dass wir nicht (wie in dem wunderbaren Film „Das Leben des Brian“) hier einen neuen Messias züchten, der statt Nächstenliebe noch allenfalls ein paar praktische Lebenstipps aus seiner Rede in Stanford bereit hält. Klar, die Stanford-Rede ist gut – sicher sogar besser als fast alles, was Unternehmenslenker sonst so von sich geben.

Aber die Kirche muß trotzdem bitte im Dorf bleiben. Und das Dorf heißt nicht Palo Alto.

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Kindle: Amazon bietet E-Books zum Mieten

Da hat mal jemand nachgedacht: Nach einer Meldung von golem.de von heute bietet Amazon in den USA künftig E-Books für das hauseigene Lesegerät „Kindle“ auch zum Mieten an. Allerdings (vorerst?) nur auf den Bereich der Schulbücher begrenzt – bis zu 80% des normalen Buchpreises soll man hier sparen können.

Mich wundert, dass bis dato noch niemand auf die Idee gekommen ist. Obwohl: Natürlich ist es für die Verkäufer schöner, ein Buch zum vollen Preis zu verkaufen, als es für nur ein Fünftel davon vermieten zu müssen. Allerdings war die Weigerung, auf Kundenwünsche einzugehen, einer der dicksten Sargnägel der Musikindustrie, die jahrelang ja ebenfalls lieber CDs verkaufen als legale Downloads anbieten wollte.

Im Filmbereich dagegen ist die Mietmöglichkeit längst Standard; ich nutze sie z. B bei iTunes sehr gerne – denn: Wieviele Filme sind es schon, die man wirklich mehr als einmal anschaut?

Also: Die Initiative von Amazon ist so lobenswert wie logisch. Ärgerlich ist nur, dass das neue Verfahren zunächst nur in den USA und nur für Schulbücher verfügbar sein soll. Das muß sich schnell ändern – und dann könnten E-Books einen wahren Popularitäts-Schub erleben.

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